Herzogenaurach: Lob für neuen Platz in der Ritzgasse

23.9.2016, 08:03 Uhr
Herzogenaurach: Lob für neuen Platz in der Ritzgasse

© André De Geare

Jörg Franke war in die Ausschusssitzung gekommen, um den Mitgliedern das Konzept im Detail vorzustellen. Geplant ist — wie berichtet — ein kleiner, gestalteter Platz, wo einst der Glaspavillon stand. Man sei hier durch die zwei benachbarten Gebäude mit einer Art „Hinterhofsituation“ konfrontiert, so Franke. Zur Abschirmung des Gebäudes Richtung Hauptstraße hat er eine beleuchtete Glaswand vorgesehen.

Übrigens: Das Büro „Franke und Meßmer“ zeichnet bereits für die bunten Glasdurchgänge in die Innenstadt verantwortlich. Wenn man also auch hier Glas verwende, könne man „eine Art Corporate Identity“ schaffen, meinte Jörg Franke. Zumal in der Mitte der dreiteiligen Glaswand auch das „herzo“-Logo vorgesehen sei.

Im vorderen, der Hauptstraße zugewandten Element stellt sich Jörg Franke einen historischen Stadtplan von Herzogenaurach vor. Den hinteren, der Schütt zugewandten Teil der Glaswand, möchte der Planer mit einem kleinen „Spielgerät“ aufwerten. Das bedeutet: Einzelne Glasscheiben sollen drehbar sein und könnten vorder- und rückseitig bebildert werden, etwa mit historischen Stadtansichten, denen jeweils die aktuelle Ansicht gegenübergestellt wird. „Man könnte auch ein Memory-Spiel daraus machen oder etwas anderes. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten“, so Franke. Außerdem will er das nicht als reines Spielgerät für Kinder verstanden wissen, sondern als „Aha-Erlebnis für alle Bürger“.

Baum mit gewisser Höhe

Zwei große Sitzsteine sollen vorne an der Hauptstraße stehen, die gleichzeitig das Parken dort verhindern, weitere Sitzmöglichkeiten an der rückwärtigen Hauswand des Gebäudes „An der Schütt“. Im Zentrum des kleinen, hochwertig gepflasterten Platzes, sei ein Baum „mit einer gewissen Höhe“ vorgesehen, ergänzte Bürgermeister German Hacker Frankes Ausführungen. Auch eine Fassadenbegrünung der dominanten, weißen Hausfassade im hinteren Teil des Platzes sei angedacht. Mit den Eigentümern stehe man in Kontakt, es seien schon sehr gute Gespräche geführt worden. Zudem könne der Platz eventuell von der Gastronomie zur Außenbestuhlung genutzt werden. Hacker sagte jedoch auch: „Gerade im Winter wird das kein großer, belebter Platz sein. Aber er soll ein gewisses Leben ausstrahlen.“

Allerseits Lob

Lob gab es für das Gestaltungskonzept quer durch alle Fraktionen. Franz-Josef Lang (CSU) etwa zeigte sich hellauf begeistert. Er finde den Platz sehr anheimelnd. „Gerade das Kleinstrukturierte macht ja den Charme einer Kleinstadt aus.“

Ille Prockl-Pfeiffer (CSU) indessen machte die rückwärtige hohe Hauswand Sorgen. „Die ist so massiv, die erschlägt den Platz“, fand sie. Bürgermeister German Hacker versprach aber, dafür eine Lösung zu finden, entweder durch Fassadenbegrünung oder durch eine „davorgestellte Wuchswand“. Die Feinabstimmung bei der Gestaltung, auch die der Glaswand, sei ja noch völlig offen. Gleiches gelte für den Baum. Retta Müller-Schimmel (Grüne) wollte nämlich wissen, was für ein Baum angedacht sei und konnte sich nicht mit Frankes Vorschlag einer Platane anfreunden. „Wir werden uns das überlegen, aber es soll schon ein großer Baum sein, da es sich um einen zentralen Baum mit einer gewissen Bedeutung für die Raumbildung handelt“, so Hacker. Freilich dürfe dieser mit seinem Wurzelwerk nicht Keller zerstören oder mit der Krone alles verdunkeln.

Auf die Frage nach dem Zeitplan gab Bauamtsleiter Gerhard Merkel Auskunft. Momentan werde der Platz mit einer dünnen Asphaltschicht befestigt, zu Jahresbeginn 2017 könnten dann die Bauarbeiten beginnen. „Zur Sommersaison 2017, also etwa Mai/Juni, sollte alles fertig sein.“

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