Herzogenaurach: Spielfreude mit Literaturgestalten

HERZOGENAURACH - "Nicht: Hädädä, hädädä, sondern spielen!" Was dies bedeutet? Es ist eine Regieanweisung von Lehrer Peter Vogel im Gymnasium Herzogenaurach, wo sich in den Pfingstferien einige Schüler und Lehrer ihrer Leidenschaft widmen: Theatermachen.

Bei der Probe fühlen sich Zuschauer in eine Situation aus dem richtigen Leben versetzt: Nervige, nörgelnde Hotelgäste, die im "Fiori di Grande" nach anderen Zimmern verlangen, über das "Oldieheim" klagen und Stars in der Lounge auflauern. Dazu Rezeptionisten, die mühsam um Geduld und Fassung ringen.

Es geht um Oma Poth, die gerne Krimis liest, die 16 000-Euro-Frage im Millionärsquiz beantwortete, mit den Enkelinnen also Hotelferien verbringt, weil sie alles bezahlt und misstrauisch wird, angesichts des viel begehrten Zimmers 143 . . .

© Fotos: Athina Tsimplostefanaki

"Das Motiv – fast wie bei Agatha Christie" und nach Doris Klein heißt das Stück, das Schüler der 6. und 7. Klassen mit ihren Lehrern Peter Vogel und Uta Hacker schrieben, ausprobieren, proben und nun schon spielen und "nicht mehr aufsagen!", erinnert der Regisseur noch mal. Es wirken mit Beertje Kroesbergen, Jette Zeiler, Juli Mennerat, Mona Hertwich, Felix Weitner, Tess Lucas, Marie Paulick, Celina Seufert, Selina Kreiner, Elisabetta Gossens, Emma Weidhaus, Maike Bucher, Savannah Taumann, Alice Pethukov. Die Technik wird betreut von Johannes Dietz, Fabijan Ladowsky und Frank Stephan.

Gespenstische Komödie

Doch dieses Stück ist nicht das einzige, das die Theatergruppen der Unterstufe zeigen. "Weh’ dem, der zappt", nach Matthias Weißert ist Stück Nummer zwei, "eine gespenstische Komödie", einstudiert unter der Regie von Ulrike Deavin-Spindler und der Studentin Ute Docter, einer ehemaligen Schülerin.

In dieser Geschichte haben drei Kinder ihren Fernseher auseinandergenommen, werden zur Strafe da hineinverzaubert und treffen Literatur-Gestalten quer durch die Epochen. Pippi Langstrumpf und der Sheriff von Nottingham kreuzen auf, Dracula und die Fee Tinkerbell, Asterix, Obelix und der Star-Wars-Charakter Jango Fett kommen vor . . . Unglaubliche Begegnungen der vierten Art, wie sie das Multi–Media-Zeitalter kürzester Verweildauer kennt.

Hier wirken Schülerinnen der 5. und 6. Jahrgangsstufe mit. Es sind Lenja Fischer, Eta Hoffmann-Herbszt, Amelie Kreutz, Rebecca Lohmaier, Emily Gruber, Josephine Inkmann, Esther Scheurer, Sofie Kraus, Sabrina Brehm und Lilly Rath.

Was den Schülern daran Spaß macht? "Etwas als Gruppe zu erschaffen", sagen sie "und dann spielen, spielen, spielen . . ." Beide Stücke zu etwa einer Dreiviertelstunde, zurzeit mit Energie geprobt, werden als "Double Feature" an insgesamt drei Abenden in der Aula des Gymnasiums Herzogenaurach am Burgstaller Weg gezeigt.

Die Aufführungen finden am Freitag, 8. Juni und Samstag, 9. Juni statt, ferner Sonntag, 10. Juni. Einlass um 18 Uhr, Beginn ist jeweils um 18.30 Uhr, Eintritt zu drei Euro/ fünf Euro. Kartenvorverkauf von Montag, 4. Juni, bis Freitag, 8. Juni in der Schulaula und bei Schreibwaren Ellwanger