Herzogenauracher kitzeln das Historische im Seelhaus heraus

4.7.2019, 07:00 Uhr
Herzogenauracher kitzeln das Historische im Seelhaus heraus

© Foto: Jeanette Seitz

Im Seelhaus entstehen zwei Wohnungen. Der historische Charakter des Gebäudes soll dabei erhalten bleiben. Inzwischen ist das Dach fertiggestellt und dicht, mit rötlichen Biberschwanzziegeln gedeckt, und insgesamt "geht es prima voran", so Hacker. Momentan wird unter anderem das Fachwerk an der Außenfassade saniert.

Architekt Oliver Reiß zeigt, wo noch originales Fachwerk vorhanden ist. "An vielen Stellen haben wir bei der Freilegung aber leider auch festgestellt, dass das ursprüngliche Holz völlig fehlt. Teilbereiche wurden in jüngerer Zeit abgenommen und wieder aufgebohlt, um das Fachwerk an der Außenfassade quasi zu imitieren."

Albert Geinzer vom Stadtbauamt spricht an diesen Stellen von "Pseudo-Fachwerk". Wo die historischen Balken allerdings noch vorhanden seien, würden sie auch erhalten.

Herzogenauracher kitzeln das Historische im Seelhaus heraus

© Foto: Jeanette Seitz

Restauratorisch überarbeitet und neu gefasst werden soll eine alte abgehängte Bohlen-Balken-Decke im Inneren des Seelhauses, in der südöstlichen Stube, mit einem schmalen "Totraum" darüber. Dieser Zwischenraum wird gesäubert und gereinigt, soll dann aber verschlossen werden und somit nicht zugänglich sein.

Zwei Wohneinheiten werden im Seelhaus, das schon früher ein Doppelhaus war, Platz finden. "In der Südhälfte ist noch einiges erhalten, da wollen wir bei der Sanierung das Historische rauskitzeln; es wird viel Holz zu sehen sein", so Reiß. Die Nordhälfte, wo nicht mehr so viel erhalten sei, werde "reduzierter mit mehr Putzflächen".

Definitiv erhaltenswert ist auch eine Holzstakentrennwand mit Lehmfüllung im Obergeschoss zwischen den beiden Hausteilen. "Die ist sicher bauzeitlich und etwas ganz Besonderes." Die Zwischenwände im Obergeschoss müssen aus statischen Gründen ausgetauscht und durch neue Leichtbauwände in Holzkonstruktion ersetzt werden. Als Bodenbeläge sind massive Holzdielen geplant. Im Dachgeschoss, also direkt unter dem Dachstuhl, soll die Haustechnik Platz finden.

Wenn alles so gut weiterläuft, hoffen die Verantwortlichen, dass das 1,2 Millionen Euro teure Projekt Ende 2019 bezugsfertig ist.

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