Herzogenauracher Schüler überqueren die Alpen

20.9.2017, 09:08 Uhr
Herzogenauracher Schüler überqueren die Alpen

© F.: privat

Nachdem 2015 bereits das P-Seminar "Alpencross" angeboten worden war, in dem die "Gipfelstürmer Herzogenaurach" mit dem Fahrrad von Mittenwald nach Riva del Garda gefahren waren, entstand die Idee des diesjährigen Seminars. Die Lehrkräfte Gabriele Studtrucker und Rolf Kraus beschlossen das Alpencross-Seminar in einer etwas abgewandelten Form für den Abiturjahrgang 2018 anzubieten: eine Alpenüberquerung zu Fuß auf dem Fernwanderweg E5. Dieses Angebot wurde mit großer Begeisterung aufgenommen, und die Teilnehmer mussten sogar ausgelost werden. Sieben Jungen und acht Mädchen bildete schließlich das P-Seminar "Transalp".

Schon Monate vorher startete die Organisation: beispielsweise die Reservierung der Hütten, die Suche nach Sponsoren oder die Anschaffung geeigneter Ausrüstung. Auch gab es Probewanderungen durch die Fränkische Schweiz, um die Kondition und körperliche Verfassung der Schüler zu testen.

Nach einem Jahr Vorbereitung war es dann soweit: Mit zwölf Kilo Rucksäcken ausgestattet, begann die Truppe ihre Reise am 8. September in Spielmannsau. Pro Tag waren sie zwischen vier und neun Stunden unterwegs und legten insgesamt 106 Kilometer zurück. Eine ganze Woche wanderten die 15 Schüler zusammen mit ihren drei Lehrern über die Alpen. Denn die Lehrkraft Ricarda Schilling begleitete die Gruppe ebenfalls, da Rolf Kraus bereits am vierten Tag abreisen musste. Fünf Tage lang folgten sie dem klassischen E5, dann ging es in den letzten zwei Tagen über eine Wegvariante nach Meran.

Doch die Wanderung brachte auch einige Probleme mit sich: Alles, was die Schüler für die Woche benötigten, mussten sie auf ihrem Rücken mit sich tragen. Der Platz war also knapp. Drei T-Shirts und zwei Hosen mussten ausreichen. Das Schwerste aber waren Proviant, genügend Wasser und Jacken. Letzteres zu vergessen wäre fatal gewesen, denn das Wetter war nicht immer schön. Vier Tage lang war der Himmel verhangen. Ständiger Regen erschwerte der Gruppe zusätzlich ihren Weg.

Besonders der Morgen auf der Memminger Hütte war problematisch. Die Hütte war so eingeschneit, dass die geplante Überschreitung über die Seescharte abgesagt werden musste und die Gruppe stattdessen ins Tal abstieg. Mit Bus und Bahn wurde die Bergkette umrundet. Auf der Glanderspitze klarte es dann endlich wieder auf. Auf dem Weg von der Braunschweiger Hütte zum Hochjoch-Hospiz wurde das Wetter zum ersten Mal richtig schön, sodass die Gruppe freudig durch 50 Zentimeter Neuschnee stapfte. Auf ihrer Reise entdeckten sie Murmeltiere, Steinböcke und Gemsen und erlebten einzigartige Ausblicke.

Die Abende verbrachten die Gruppe gemeinsam in den Gasträumen der Berghütten. Hauptsächlich teilten sie sich ihr Lager mit anderen Bergsteigern, doch auf einigen Hütten hatten sie ein Lager nur für sich.

Stolz in Meran

Der Stolz und die Erleichterung waren groß, als die Gruppe Meran erreichte. "Rückblickend war es ein tolles Erlebnis, auch wenn das Wetter eindeutig hätte besser sein können", so die Schülerin Helene Inkmann. "Auch die Gruppengemeinschaft, die sich im Laufe der Tour gebildet hat, war echt toll". Doch auch Lehrerin Studtrucker ist begeistert. "Ich würde die Tour sofort nochmal mit euch machen", meinte sie bei der Ankunft am Erlanger Hauptbahnhof. "Es war einfach ein unvergessliches Erlebnis!" KATHRIN BÄR

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