Herzogenauracherin unterstützte Drogenhandel

22.10.2020, 16:30 Uhr
Herzogenauracherin unterstützte Drogenhandel

© dpa

Sicher, die junge Frau ist nur ein "kleines Licht" in einem größeren Drogenring, den die Polizei ausgehoben hat. Dennoch kommt sie nicht ungestraft davon. Drei Haupttäter wurden bereits verurteilt, einer erst kürzlich zu einer Gefängnisstrafe von achteinhalb Jahren. Und mit einem dieser Täter ist die Herzogenauracherin liiert.

Anfang 2019, so vermuten Polizei und Staatsanwaltschaft, haben sich die drei Männer zusammengeschlossen, um regelmäßig Betäubungsmittel von Hamburg nach Erlangen zu bringen, um sie hier im Großraum weiterzuverkaufen. Ein Hauptabnehmer für Marihuana saß beispielsweise in Roth.

Die Angeklagte soll laut Anklageschrift auf Bitten ihres Freundes öfter Zug- oder Bustickets gekauft und dem Drogenkurier zur Verfügung gestellt haben. Auch an einem Tag im Mai 2019. Der Kurier fuhr nach Hamburg und kam mit 4900 Gramm Marihuana in einem Rollkoffer zurück.

Transport nach Roth geplant

Die Angeklagte soll von ihrem Freund beauftragt worden sein, mit dem Auto zum Erlanger Bahnhof zu kommen, um die Drogen dann von dort nach Roth zu transportieren. Doch bevor die Drogen in ihr Auto geladen werden konnten, schnappte die Falle der Polizei zu. Die Drogenhändler wurden festgenommen, die Angeklagte soll sich mit ihrem Auto aus dem Staub gemacht haben, sobald sie die Blaulichter sah.

Darüber hinaus wirft der Staatsanwalt der Herzogenauracherin vor, sie habe ihr Konto zur Verfügung gestellt, um Finanztransaktionen im Rahmen des Drogenhandels abzuwickeln. Konkret ging es um einen Fall, in dem 3100 Euro in bar eingezahlt und von der Angeklagten dann mit dem Verweis "bekannt" weiterüberwiesen wurden.

Das Gericht ist der Überzeugung, die 30-Jährige müsse gewusst haben, dass die Hamburg-Fahrten dazu dienten, Drogen zu kaufen und diese gewinnbringend weiterzuverkaufen und dass das Geld auf ihrem Konto zur Begleichung von Drogenschulden gedacht war.

Niemals hinterfragt?

Der Verteidiger bemüht sich zwar, die Sache so darzustellen, als habe seine Mandantin keine Ahnung gehabt, "was die Herren da getrieben haben". Sie habe Tickets gebucht und ihr Konto zur Verfügung gestellt, weil ihr Freund sie darum gebeten habe, habe selbst aber "mit Drogen nichts am Hut". Das Gericht will jedoch nicht glauben, dass die junge Frau diese Dinge niemals hinterfragte.

Nach einem Rechtsgespräch ringt sich die Angeklagte zu einem Geständnis durch. Und weil sie noch keine Vorstrafen hat, kommt sie mit einer Bewährungsstrafe davon. Außerdem muss sie 1000 Euro Geldbuße zahlen.

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