Herzogenaurachs Handballdamen verlieren

15.9.2019, 20:45 Uhr
Herzogenaurachs Handballdamen verlieren

© Edgar Pfrogner

Zum Saisonauftakt der dritten Liga empfingen die Handballerinnen der Turnerschaft den Thüringer HC II in der Gymnasiumshalle. Nach starkem Herzogenauracher Beginn kamen die mitteldeutschen Gäste immer besser ins Spiel und holten sich einen am Ende ungefährdeten 27:22 Sieg.

Herzogenaurach nahm zunächst viel Schwung mit in die Partie und führte nach fünf Spielminuten bereits mit 3:0. Doch die jungen Erfurterinnen ließen sich nicht aus der Ruhe bringen und blieben mit Toren der österreichischen Nationalspielerin Klara Schlegel den Herzogenauracherinnen auf den Fersen.

Beim Stand von 5:2 schalteten sich dann auch die anderen Thüringerinnen ins Torewerfen ein. Mit einem 0:4-Lauf übernahm der THC II die Führung und sollte diese bis zu Spielende nicht mehr hergeben.

In dieser Phase des Spiels bissen sich die Herzogenauracherinnen vor allem an der gegnerischen Torfrau Greta Köster die Zähne aus. Nicht nur parierte sie in der 12. Minute einen Siebenmeter von Laura Brockschmidt, auch viele Würfe aus dem Positionsspiel heraus landeten in ihren Händen.

Während der THC II weiter konsequent seine Angriffe ausspielte, verzettelten sich die Herzogenauracher Spielerinnen zu häufig im Eins-gegen-Eins und trafen gegen die clever deckenden Gäste eindeutig die falschen Entscheidungen. Unsaubere Pässe und unplatzierte Würfe nutzte der THC II für einfache Tore über den Gegenstoß.

Zwar konnte die Herzogenauracher Torhüterin Milena Deppisch einige freie Würfe abwehren, doch im Gegenzug fanden zu wenige Bälle den Weg ins Gehäuse des THC II.

So musste die Turnerschaft mit einem Rückstand von 9:14 in die Pause gehen.

Herzogenaurachs Handballdamen verlieren

© Edgar Pfrogner

Die Halbzeitansprache nutzte das Herzogenauracher Trainerteam Hans-Jürgen Kästl/Andreas Ottlo, um der Mannschaft neue Impulse mit ins Spiel zu geben. Die im Tor eingewechselte Juliane Gerling brachte sich zu Beginn der zweiten Halbzeit mit drei starken Paraden ins Spiel ein.

Laura Brockschmidt konnte aus dem Tempospiel heraus den Anschlusstreffer zum 10:14 setzen. Doch zum Leidwesen der 260 Zuschauenden pflückten die blitzschnell zurücklaufenden Thüringerinnen die nächsten beiden Gegenstoßpässe locker herunter. So verpassten es die unermüdlich kämpfenden Herzogenauracherinnen, die Ballgewinne in Tore umzuwandeln und mussten weiterhin einem Vier-Tore-Rückstand hinterher laufen.

Auch die Umstellung auf verschiedene Abwehrsysteme brachte nicht den gewünschten Effekt: Das Spiel doch noch drehen zu können. Am Ende gewann das bessere Kollektiv 22:27 gegen ein phasenweise ziemlich ideenlos spielendes Herzogenauracher Team. Der THC II, dessen Spielerinnen zum Teil bis zu zwölf Mal in der Woche trainieren, zeigte bis zum Abpfiff einen disziplinierten Auftritt und belohnte sich für seine Arbeit mit zwei Punkten.

Ernüchtertes Trainer-Fazit

Entsprechend ernüchtert fiel das Fazit von Trainer Hans-Jürgen Kästl aus: "Wir haben im Angriff zu viele unglückliche Entscheidungen getroffen und der Thüringer HC II hat im Gegenzug simple Tore gemacht. Gerade diese einfachen Treffer haben uns gefehlt. Wir haben unermüdlich gearbeitet, aber zu wenig Ertrag herausgezogen. Am Ende schwindet dann das Selbstvertrauen und die letzte Überzeugung."

Doch überbewerten möchten die Herzogenauracher das erste Saisonspiel nicht. Vielmehr wollen sie das Positive herausziehen und sich kontinuierlich weiterentwickeln.

Für Rückraumspielerin Lisa Neumann ist es wichtig, dass es für die nächsten Spiele einen klaren Plan gibt, wie sie Schwächephasen erfolgreich überwinden können. Viel Zeit bleibt den Herzogenauracherinnen allerdings nicht, einen neuen Matchplan aufzustellen. Schon nächsten Samstag sind sie zu Gast bei Zweitligaabsteiger HSG Gedern/Nidda.

 

TSH: Luber, Dresslerova, Quetsch (n.e.), Hopp 4, Heinrich (n.e.), Brockschmidt 4, Probst 3, Schneidereit 3, Deppisch, Lichtscheidel 5/2, Sandner (n.e.), Theobald 1, Neumann 2, Gerling

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