Heßdorfer Wrestlinghalle soll Autowerkstatt werden

2.3.2020, 14:30 Uhr
Heßdorfer Wrestlinghalle soll Autowerkstatt werden

 

Am Sonntag wurde über das Internet zum letzten Mal wilde Schaukämpfe zwischen Helden und Halunken aus Heßdorf ausgestrahlt: Die fiese "Kick Ass Jane", der durchtriebene Yuri Gromow oder der soldatische Hans von Krupp. Sie schlugen sich Stühle auf den Kopf, sprangen vom Ringpfosten aufeinander oder warfen sich durch die Gegend.

Die Nähe zur Autobahn, der Zustand der Halle, das hatte Alex Wright damals nach Heßdorf gezogen. "Hot Spot" nannten sie ihr kleines Catcher-Zentrum im Seebachgrund. Wrestling ist zwar nicht mehr so populär wie in den Neunziger Jahren, als Sammelkarten von Hulk Hogan, dem Undertaker oder auch Alex Wright selbst es in Sachen Beliebtheit auf den Schulhöfen der Republik locker mit den Panini-Bildchen der Fußball-Stars aufnehmen konnten. Doch das Interesse steigt und Heßdorf wurde der NEW offenbar zu klein.

Man wolle nun deutschlandweit auf Tour gehen, hieß es im vergangenen Jahr nach dem seinerzeit schon als letzten in Heßdorf angekündigten Kampfevent "Only the Strongest". Und tatsächlich besuchte die NEW zuletzt Amberg, für die kommenden Monate sind Veranstaltungen in Eichstätt, Hof, Straubing und Nürnberg geplant. "Es kann gut sein, dass wir auch einmal in die Gegend um Herzogenaurach kommen", sagt Alex Wright.

Mit dem am Sonntag ausgestrahlten "Only the strongest 2" hat das Wrestling in Heßdorf aber endgültig ein Ende gefunden. Am Dienstag berät bereits der Heßdorfer Gemeinderat über eine Nutzungsänderung der Halle. Statt einer Wrestlingschule soll hier künftig eine Kfz-Werkstatt stehen.

Als die Wrestler sich 2011 in der kleinen Seebachgrund-Gemeinde anmeldeten, gab es durchaus auch Skeptiker, gerade unter den Anwohnern. Vor allem die Parkplatzsituation rund um die Halle, die sich in Privatbesitz befindet, bereitete Sorgen. Doch sie bewahrheiteten sich nicht.

Stattdessen bedauert man den Abschied von den wilden Kämpferinnen und den Kämpfern in den manchmal viel zu knappen Hosen. "Es ist schade", sagt Bürgermeister Horst Rehder: "Wir waren schon stolz darauf, dass es so etwas bei uns im Ort gibt. Wrestling, das war etwas Besonderes."

Der Artikel wurde um 14.30 Uhr aktualisiert.