Hilfe aus Röttenbach für notleidende Menschen

6.8.2020, 15:35 Uhr
Hilfe aus Röttenbach für notleidende Menschen

© Aktionskreis

Wenn man in einem Entwicklungsland wie in Kenia oder Peru lebt und zur Unterschicht zählt, hat man es nicht leicht, sein tägliches Brot zu verdienen, sei es durch Gelegenheitsjobs und Hilfsarbeiten oder verschiedene kleinen Dienstleistungen wie Schuheputzen und Lastentragen – oder als Straßenhändler.

Gerade diese Menschen haben es im Zuge der Corona-Pandemie und den damit einher gehenden Quarantänemaßnahmen doppelt schwer zu überleben, weil sie keine Reserven haben und von einem Tag zum anderen um ihre Existenz kämpfen müssen. Eine vierwöchige Quarantäne bedeutet für sie hungern und sterben nicht nur wegen Corona, sondern auch wegen der Präventions-Maßnahmen.

Der "Aktionskreis für eine faire Welt e.V." unterstützt seit Jahren verschiedene Projekte in Südamerika und Afrika und vernimmt die Hilferufe von den dort ansässigen Kontaktpersonen. So schrieb etwa die Forchheimer Krankenschwester Petra Thümmler (verheiratet mit dem Entwicklungshelfer und Missionar Juan Yalico), dass Familien in Peru eine weiße Fahne hissen, wenn ihre wenigen Vorräte aufgebraucht sind und sie nichts mehr zu essen haben. In Kenia hat die Regierung verboten, Essen in die Slums von Nairobi liefern zu lassen.

Normalerweise ist die Philosophie des "Aktionskreises für eine faire Welt e.V.", faire Preise für gute Produkte aus Entwicklungsländern zu zahlen, damit sich die Menschen selbst versorgen können. In Peru helfen Petra Thümmler und ihr Mann aber auch beim Bau von Wasserleitungen und Straßen in entlegene Dörfer, unterstützen beim Aufbau von Kaffeegenossenschaften und versorgen Kranke nach Krankenhausaufenthalten bis sie wieder ganz gesund sind. In Kenia werden Solaranlagen auf Schuldächern ingenieurtechnisch und finanziell unterstützt, damit die Schüler ein gute Ausbildung erhalten können, die Grundlage für eine spätere eigenständige Versorgung ist.

Hungerhilfe im Vordergrund

In Corona-Zeiten steht aus nachvollziehbaren Gründen die Hungerhilfe im Vordergrund; hier geht es um Hilfe für das nackte Überleben in der hoffentlich bald überstandenen Corona-Krise.

Der Aktionskreis für eine faire Welt e.V. organisierte deshalb in Zusammenarbeit mit Christen aus Röttenbach, Hemhofen und Heroldsbach einen überkonfessionellen Benefizgottesdienst, um auf diese Situation aufmerksam zu machen.

Da auch und gerade in Bayern umfangreiche Auflagen zum INfektionsschutz zu erfüllen waren, gestaltete sich die Organisation nicht gerade leicht. Durch die Ende Juli nicht kalkulierbaren Wetterkapriolen mussten von Eberhard Best und Pfarrer Lorenz verschiedene Hygienekonzepte erstellt werden, einmal im Freien sowie für ein Zelt, angebaut an die Bauhofhalle.

Letztlich konnte mit Gottes Hilfe ein Gottesdienst im Freien vor rund 200 Besuchern stattfinden, mit Regen vor und nach dem Event. Den musikalischen Rahmen gestalteten die Mannoman-Band und die Röttenbacher Blaskapelle. Im Informationsteil des Gottesdienstes erfuhren die Zuhörer direkt von der erbärmlichen Situation in den beiden Ländern, was aus Infobriefen von Kontaktpersonen hervorgeht.

Das christliche Engagement summierte sich nach Auszählung der Spendeneingänge auf 2000 Euro, die über den Aktionskreis an die Projekte direkt und ohne Nebenkosten weitergeleitet werden.

 

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