Hochgenuss der Hobby-Braukunst in Höchstadt

24.4.2017, 08:57 Uhr
Hochgenuss der Hobby-Braukunst in Höchstadt

© Foto: Niko Spörlein

Die Betonung beim Trinkgenuss am Samstag liegt auf "waren", denn steuerfrei dürften hierzulande jährlich maximal 200 Liter Hopfensaft eingebraut werden, erläuterte Hobbybrauer Bernd Guthruf von der "Guebes-Bräu" — ein Name, der sich aus den vier Hobbybrauern dieser kleinen Höchstadter Bier-Manufaktur zusammensetzt: Guthruf selbst zählt dazu, Martin Uebel, Klaus Bessler und Andy Koitsch wagen es ein paar Mal im Jahr, aus Wasser, Hopfen und Gerste eine Köstlichkeit zum Eigenverbrauch zu destillieren. Weil man klein sei, betonte Guthruf, passiere dies meist in einem Wurstkessel, wobei die Maische hernach von Freunden abgeholt werde, die sie zum Fische füttern verwenden.

Abgefüllt werden die Biere wegen der geringen Menge selten in Fässer, meist in Flaschen. Neben "Guebes-Bräu" schenkten am Samstag auch noch die Mannen aus Limbach (Pommersfelden) das gleichnamige Hofbräu aus, ferner konnte man das nicht kommerzielle "Walzbräu" aus Reuth (Weisendorf) und einen Trunk von "Lorzigbräu" aus Herzogenaurach verkosten.

Vorzüglich "reifen" die Biere in Felsenkellern, manchmal aber auch im Kühlhaus, wenn der Naturkeller derzeit noch keine passenden sieben bis acht Grad habe, so Karsten Wiese und Rainer Scheckenbach, der Schankmeister des süffigen Museumsbieres. Die Gäste bekamen ein 0,2 Liter-Gläschen und mussten dafür pro Einheit einen Euro berappen. "Wir feiern den Tag des Bieres, um auf das älteste Lebensmittelgesetz der Welt aufmerksam zu machen", betonte der Kellerberg-Vorsitzende. Seit sieben Jahren schon locke dieser "Biertag" Hunderte von Liebhabern des gelben Goldes zum Petersbeck-Keller, wobei am Samstag das Wetter mit ständigem Nieselregen nicht so ganz mitspielte.

Gemütliche Stube

Primär macht das beim Kellerbergverein natürlich nichts, schließlich haben die Mannen um Wiese eine urgemütliche "Wärmestube" im Kellerhaus eingerichtet. Dort und neben der "Open-Air-Biermeile" vor den Türen konnte man auch eine neue Spezialität von Metzgermeister Manfred Schulz probieren: eine herzhaft gewürzte, grobweiche Salami, die mit einem Stück Brot wie geschaffen ist zum Hausbräu und die Schulz "Kellerberg-Ring" nennt.

Um die Zeit zwischen einem Kellerberg-Ring und dem Limbacher-Hofbräu zu verkürzen, lud Wiese auch noch zum Kegelturnier auf der Naturkegelbahn; hier musste man nichts berappen, konnte aber, je nachdem, wie viel "Holz" man machte, sogar eine Flasche Champagner gewinnen. Ein Fässchen der selbst gebrauten Biere wäre wohl passender gewesen, dieses Getränk war am "Tag des Bieres" nämlich durchaus wertvoller als Champagner — und rarer sowieso.

Einen passenderen Termin als den "Tag des Bieres" hätte Kreisheimatpfleger Manfred Welker aus Herzogenaurach für die Vorstellung seines neuen Buches mit dem Titel "Das Höchstadter Bier ist in der ganzen Region berühmt" nicht wählen können. Die NN haben Welkers Reise durch eine Bierlandschaft schon ausführlich vorgestellt. Das Büchlein ist bei Welker selbst und beim Kellerbergverein in Höchstadt zum Preis von 6,80 Euro erhältlich.

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