Höchstadt: Andrang beim Berufsinformationstag

20.11.2017, 09:04 Uhr
Höchstadt: Andrang beim Berufsinformationstag

Besonders im Handwerk bemühen sich Firmen händeringend um Auszubildende. "So viele Fachverkäufer, wie wir brauchen, kriegen wir gar nicht mehr", klagte etwa Manuela Dietsch aus der Personalabteilung des Bäckereifilialisten "Der Beck". Wie viele andere Teilnehmer der Aktion an der Mittelschule lagen an ihrem Stand Bewerbungsbögen aus. "Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem Konditor und einem Bäcker?", wurden Dietsch und Kollegen unter anderem gefragt.

Wer in seiner Schule den Abschluss macht, ist auf den Beruf gut vorbereitet, ist sich Mittelschulleiter Michael Ulbrich sicher. Mit einer ganzen Reihe von Praktika und jede Menge Informationsveranstaltungen bereite die Mittelschule auf den Einstieg ins Berufsleben vor.

Aber auch im Gymnasium nimmt man sich verstärkt des Themas an: Mit Wolfgang Cayé hat die Schule einen eigens für die Studien- und Berufswahl zuständigen Pädagogen. Ab der neunten Klasse haben Gymnasiasten die Möglichkeit, ein Praktikum in einem Betrieb zu absolvieren. "Wir schaffen die Rahmenbedingungen dafür", so Cayé.

Kurz vor Ende des Schuljahres besteht die Möglichkeit zum Reinschnuppern in die Berufswelt. Auch die P-Seminare, die seinerzeit mit Einführung des G 8 Bestandteil des Lehrplanes wurden, seien ein Beitrag, die eigenen Fähigkeiten und Neigungen zu erkennen, so der Gymnasiallehrer.

Beliebt: Duales Studium

Fast alle Firmen beim Berufsorientierungstag sind zumindest mit Niederlassungen in der Region vertreten. Darunter auch Landes- und Bundespolizei, die Bundeswehr und Behörden wie das Landratsamt. Die Kreisbehörde hatte sich im Gymnasium aufgestellt. Vor allem an der Ausbildung zum Diplomverwaltungswirt seien viele interessiert, sagte Lisa Nagel am Stand. Wohl auch deshalb, weil die mit einem Dualen Studium durchlaufen werden kann, vermutet sie.

Ein paar Meter weiter lockt Siemens ebenfalls mit der Kombination von Schulausbildung und Praxisorientierung. Wer das Abitur beziehungsweise Fachabitur in der Tasche hat, kann sich bei dem Weltkonzern in zweieinhalb Jahren zum Associate Engineer ausbilden lassen. DBFH nennt sich das Modell, was für "Duale Berufsausbildung mit Fachhochschulreife" steht. Laut Rainer Morgenroth ein sehr beliebtes Modell. "Viele, die zu uns kommen, haben schon relativ klare Vorstellungen", sagte der Siemens-Ausbilder im Gespräch mit den NN. Überrannt würden die Informationsstände jedoch nicht, hat er im Lauf des Vormittags beobachtet. Während er das sagte, teilte er schnell ein paar Telefonnummern für Nachfragen zu einem Schnupperpraktikum aus.

Stanzen und Schweißen

Auch klassische Berufsbilder waren vertreten, vor allem in der Mittelschule. Etwa die Metallfirma Dorsch aus Adelsdorf. "Man muss schon kräftig zupacken können", meinten zwei angehende männliche Metallbauer. Feilen, Stanzen, Schweißen, Bohren oder Biegen — für Mädchen sei das nicht so sehr geeignet, so ihre Einschätzung.

Einen Hammer, einen Schraubstock und andere Arbeitsgeräte hatten sie mitgebracht zum Berufsinformationstag.

Zarter und geruchsintensiver waren die Mitbringsel der Martin Bauer Group aus Vestenbergsgreuth. Der Tee- und Kräuterkonzern ist ebenso wie Siemens partnerschaftlich mit dem Gymnasium verbunden.

Keine Kommentare