Höchstadt: "Bürgerliste" blickt auf die Ortsteile

15.11.2019, 15:43 Uhr
Höchstadt:

© Foto: Katrin Bayer

Die Bürgerliste, die für ihre Aufstellungsversammlung im Gerätehaus der Zentbechhofener Feuerwehr zu Gast war, ist weder eine Partei noch ein eingetragener Verein, sondern eine so genannte nicht organisierte Wählergruppierung. "Wir sind völlig unabhängig", erklärt Thomas Dressel aus Mohrhof, der auf Platz 2 der Liste antritt. "Und wir sind vor allem für jeden ansprechbar", wirft Jochen Tohol ein. Der Logistikmeister ist in Höchstadt und den Ortsteilen vor allem als sehr aktiver Feuerwehrler bekannt.

Und was unterscheidet die Bürgerliste von den etablierten Parteien? "Das Augenmerk auf den Ortsteilen", sagt der auf Platz 1 gesetzte Marcus Schmitt. Er komme als selbstständiger Landschaftspfleger viel herum und sehe dabei, wo es fehlt. "Denn nicht nur Höchstadt selbst, sondern auch die Ortsteile brauchen im Stadtrat jemanden, der sich mit kräftiger Stimme für ihre Interessen einsetzt", heißt es bei den Kandidaten unisono.

So müsse man beispielsweise darauf achten, dass in Sachen Infrastruktur (etwa was das Internet und den Straßen- und Wegeausbau angeht) nicht nur der Hauptort bedacht würde, wie Dressel erklärt. "Auch die Landwirtschaft spielt in Höchstadt keine Rolle, ist in den Ortsteilen aber noch sehr präsent", sagt Tino Bachmeier, der auf Platz 4 antritt. Dies müsste sich im Stadtrat niederschlagen.

Tour durch die Dörfer

Eben weil sie ihr Ohr dicht an den Menschen in den Ortsteilen haben wollen, sind in den kommenden Monaten auch Treffen mit den Bürgern dort geplant.

Eine Art von Kontakt, die sich Thomas Dressel übrigens auch von Bürgermeister und Stadtverwaltung wünschen würde. In den Dörfern sollten regelmäßig Bürgerversammlungen stattfinden – zwar vielleicht nicht in jedem einzelnen, aber zumindest für jeweils einige Ortsteile zusammen. "Denn wenn man sich mal mit den Leuten zusammensetzt, dann spürt man den Schmerz der Leute", ergänzt Peter Lorz. Der Nackendorfer, der unter anderem Vorsitzender der Historischen Stadtwache ist, geht ebenfalls für die Bürgerliste ins Rennen.

Die politisch Engagierten wollen einen frischen Wind in den Stadtrat bringen, in dem nach Beobachtung von Thomas Dressel viele Bürgervertreter schon sehr lange sitzen würden. Gehen solle es dann um Probleme, die die Bürger wirklich betreffen. Der Schülertransport fällt dem Elektrotechniker und Landwirt dabei etwa als Stichwort ein.

Eine erste Aktion der Bürgerliste ist für Samstag, 14. Dezember, geplant: Dann sollen im Rahmen des Höchstadter Weihnachtsmarktes im alten Kuhstall Weihnachtsgeschichten vorgelesen werden.

Die Unterstützungsunterschriften, damit die Bürgerliste bei den Wahlen 2020 antreten darf, können nach der Bekanntmachung – voraussichtlich Ende Dezember – bis 3. Februar im Höchstadter Rathaus zu den üblichen Öffnungszeiten geleistet werden.

Die Liste, die mit 18 Ja-Stimmen und einer Enthaltung angenommen wurde, im Detail: 1. Marcus Schmitt (Ailersbach), 2. Thomas Dressel (Mohrhof), 3. Jochen Tohol (Höchstadt), 4. Tino Bachmeier (Mechelwind), 5. Susanne Hocke (Sterpersdorf), 6. Johann Ettl (Höchstadt), 7. Peter Lorz (Nackendorf), 8. Verena Hoppe (Mechelwind), 9. Thomas Heinlein (Mechelwind). Einen eigenen Bürgermeisterkandidaten will die Gruppierung bei dieser Wahl nicht aufstellen.

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