Höchstadt hat bald eine Bierkönigin

29.7.2015, 18:55 Uhr
Höchstadt hat bald eine Bierkönigin

© Foto: oh

Den Bezug zum Bier hatte Dorothea Doris Ruß, wie sie mit vollem Namen heißt, früh. „Schon als Kinder haben wir das Bier aus unserem Felsenkeller geholt“, erinnert sich die 23-Jährige. Geholt, nicht getrunken wohlgemerkt. Die Familie Ruß hat in Weidendorf ihren eigenen Keller, in dem sie Bier für den Hausgebrauch lagert, das sie zuvor bei einer Höchstadter Brauerei geholt hat. Und auch sonst hat die Familie eine Verbindung zum Bier: Früher bauten die Ruß‘ selbst Hopfen und Braugerste an.

Diese Zeiten sind vorbei, doch Tochter Doris bringt die Biertradition nun zurück. „Als ich die Ausschreibung gelesen habe, dass eine Bierkönigin gesucht wird, musste ich nicht lange überlegen“, sagt die junge Frau. Sie bewarb sich und kam mit zwei anderen Kandidatinnen in die Endausscheidung. Die Jury — bestehend aus Bürgermeister Gerald Brehm, Kellerbergvereinschef Karsten Wiese und Sandra Hammer von Karpfenland Aischgrund — konnte sich allerdings nicht sofort einigen. Erst am nächsten Tag, nachdem auch die Kellerbergführer ihre Meinung zur Königinnenauswahl kundgetan hatten, kam der entscheidende Anruf für Doris Ruß.

Doch dann hieß es erst einmal stillhalten. „Alle mussten dichthalten“, erzählt Ruß. Erst bei der Vorstellung des Programms zur Kellerbergkerwa durfte die Öffentlichkeit erfahren, wer denn nun die Höchstadter Majestät ist. Offiziell ins Amt gehoben wird die 23-Jährige am Freitag, 7. August, beim Auftakt der Kerwa.

Und dann beginnen spannende zwei Jahre für die junge Frau aus dem kleinen Höchstadter Ortsteil, in dem gerade mal rund 30 Einwohner leben. „Vor allem Messen werde ich besuchen“, so Ruß. Natürlich auf der Consumenta wird sie Höchstadt und das Bier vertreten, aber auch beispielsweise auf der Grünen Woche in Berlin. „Da gibt es dann auch einen Königinnentag“, sagt die 23-Jährige schmunzelnd.

A propos Königinnen. Doris Ruß ist ja nicht die einzige Majestät hierzulande. Mit Katrin Uano ist schließlich auch eine Karpfenkönigin im Aischgrund unterwegs. In die „Königinnenausbildung“ geht Ruß bei der erfahrenen Uano jetzt trotzdem nicht: „So ganz kann man das ja nicht vergleichen, bei ihr geht es um einen Fisch, bei mir ums Bier“, meint die Weidendorferin. „Aber die Königinnen helfen natürlich zusammen.“

Berufstätig ist Ruß selbstverständlich auch: Sie arbeitet als Büroangestellte, außerdem ist sie Nebenerwerbslandwirtin — Getreide- und Mais-Äcker sowie Fischweiher, in denen vor allem Karpfen leben, wollen betreut werden.

Die nächsten großen Termine als Bierkönigin sind für Doris Ruß nun in der kommenden Woche die BR-Radltour und die Kellerbergkerwa. Und dann ist es erst einmal wieder gut mit dem royalen Dasein — denn anschließend geht es für Doris Ruß in den Urlaub.

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