Höchstadt: Hilfe für psychisch Kranke

23.7.2019, 06:00 Uhr
Höchstadt: Hilfe für psychisch Kranke

Darauf haben sich die Bezirkskliniken Mittelfranken und das Universitätsklinikum Erlangen geeinigt. Die Bezirkskliniken betreiben laut einer Pressemitteilung derzeit Ambulanzen an acht Standorten in Mittelfranken und versorgen damit 30 000 Patientinnen und Patienten jährlich.

Auch Höchstadt soll nun Anlaufstation werden für Menschen mit psychischen Erkrankungen, die zum Beispiel nach einem stationären Aufenthalt weiter behandelt werden oder Hilfe brauchen, um Rückfällen vorzubeugen.

Dies ist unter anderem möglich durch medikamentöse Behandlung, Gesprächs-, Entspannungs- oder Ergotherapie.

Welche Krankheitsbilder genau in Höchstadt behandelt werden und von wem, ist noch unklar. In der vergangenen Woche sind erste Gespräche geführt worden.

Standort in der Nähe

Der Verwaltungsleiter des Kreiskrankenhauses, Albert Prickarz, sieht die geplante Ambulanz als "Bereicherung der Gesundheitsversorgung", geht aber nicht davon aus, dass die Belegung der Krankenhausbetten dadurch groß zunimmt. Zunächst war er davon ausgegangen, dass die Ambulanz im Gebäude von St. Anna unterkommt, inzwischen sei als Standort das Medizinische Versorgungszentrum im Gespräch, das im März 2019 vom Kieferndorfer Weg in die Spitalstraße und damit in unmittelbare Nähe des Krankenhauses gezogen ist. Er werde dazu im August ein Gespräch mit dem Höchstadter Bürgermeister führen. Vermieter wäre dort nämlich die Bürgerspitalstiftung der Stadt und nicht wie im Krankenhaus der Landkreis Erlangen-Höchstadt.

Prickarz rechnet damit, dass die psychiatrische Ambulanz im Oktober kommen könnte. Karin Schulz, Sprecherin der Bezirkskliniken, möchte sie da noch nicht festlegen. Die Sprechstunden in Höchstadt seien erst in der Vorbereitung. Sie hebt hervor: "Mit der neuen Ambulanz in Höchstadt können wir ein großes, strukturschwaches Einzugsgebiet abdecken und somit ein wertvolles Zusatzangebot in Mittelfranken schaffen."

Apropos wertvoll. "Wenn der Umbau erst mal fertig ist, haben wir hier ein kleines Juwel", sagt Verwaltungsleiter Albert Prickarz über das Kreiskrankenhaus in Höchstadt. Derzeit seien die Betten gut ausgelastet – was allerdings dadurch zu erklären ist, dass deren Anzahl während der Umbauarbeiten reduziert ist.

Prickarz hofft, dass die Modernisierung des Hauses im Groben bis Dezember dieses Jahres abgeschlossen ist.

Er geht davon aus, dass die insgesamt 80 Betten dann regelmäßig voll belegt sind. Die enge Zusammenarbeit mit der Erlanger Uniklinik in der Unfall- und Allgemeinmedizin sei dabei ein großer Vorteil.

Der Kostenrahmen für die Sanierung von St. Anna liegt bei 17,08 Millionen Euro, wobei der Kreistag in seiner Sitzung am vergangenen Montag Zusatzkosten in Höhe von rund 377 000 Euro genehmigt hat.

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