Höchstadt: Mit Hundewiese ist "Stress programmiert"

22.1.2020, 06:26 Uhr
Höchstadt: Mit Hundewiese ist

Das Grundstück wäre nicht ständig besucht, sagt die junge Frau. Vielmehr möchte sie den Freilauf stundenweise vermieten, um so die Investition zu finanzieren. Die Hundebesitzer, die ihr entweder namentlich bekannt seien oder deren Ausweis sie kopieren würde, erhalten einen Schlüssel zum Gelände. Die Leute könnten ihr Fahrzeug am Regenrückhaltebecken parken und dann zu Fuß mit ihrem Hund zur Freilauffläche laufen.

Von diesen Plänen ist allerdings der Eigentümer der benachbarten Wiesen nicht begeistert. Thomas Hubel ist Schafzüchter und seine Tiere weiden bereits seit 2008 auf der direkt am Weiher angrenzenden Wiese. "Ich glaube, das ist nicht so günstig, wenn da ständig nebenan fremde Hunde rumlaufen", gibt er vor Ort zu bedenken. Und wären auch tatsächlich alle Hunde, die zu dem Platz geführt werden, angeleint? Wenn nicht, sei dies durchaus problematisch, findet Habel.

Die Ausschussmitglieder und Bürgermeister Gerald Brehm hören sich beide Seiten an. "Grundsätzlich habe ich nichts dagegen", sagt Brehm später bei der Diskussion im Sitzungssaal. Doch SPD-Stadtrat Günter Schulz rät der im Saal anwesenden Antragstellerin: "Ich an Ihrer Stelle würde mir eine andere Stelle suchen." Auch Irene Häusler, Junge Liste, zeigt sich skeptisch: "Dort ist Stress und Streit mit dem Nachbarn vorprogrammiert", glaubt sie. "Aber wenn ihr euch einigt, dann wäre es für mich auch in Ordnung."

Das Gremium einigt sich schließlich auf Vorschlag von Brehm darauf, das Vorhaben an das Landratsamt und Wasserwirtschaftsamt weiterzureichen. Die Fachstellen sollen prüfen, ob an jener Stelle eine Hundefreilauffläche überhaupt genehmigungsfähig sei. "Mit dem Ergebnis können wir dann weiterarbeiten", so der Bürgermeister.

In Nackendorf hatten sich die Ausschussmitglieder noch ein Grundstück angeschaut, auf dem demnächst ein Einfamilienhaus errichtet werden soll. Um das Gelände überhaupt befahren zu können, muss die Stadt allerdings einen Teil der großen Hecke, die davor auf städtischem Grund liegt, roden. Die Stadträte wollten dem Bauvorhaben nichts in den Weg stellen. Einstimmig segneten sie die Teilrodung der Hecke ab.

Auch dem Rückbau einer Schleuse und der Erweiterung einer Halle, die die Firma Schaeffler für ihr Werk in Höchstadt beantragt hat, stimmten die Ausschussmitglieder zu. Diskussionslos abgenickt wurde ferner der Antrag der Sterpersdorfer Mühlenbesitzer, die die denkmalschutzrechtliche Erlaubnis für Sanierungsmaßnahmen des Mühlenanwesens einholen wollten.

 

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