Höchstadt: Naturschützer bedauern Kahlschlag an der Steinwegstraße

5.3.2021, 05:59 Uhr
Höchstadt: Naturschützer bedauern Kahlschlag an der Steinwegstraße

Mitarbeiter des Grünbauamts hatten die Sträucher und Bäume entfernt, die sich in einem Streifen vom Parkplatz Am Graben an der Georgskirche vorbei bis zum Stadtturm erstreckten. Das hat im Vorgriff auf die Sanierung der Straße stattgefunden. Auch wenn diese erst im Sommer startet, ging es darum, die Schonfrist einzuhalten, die von März bis Oktober gilt und zum Beispiel brütende Vögel schützt.

Das kann Christoph Reuss vom Bund Naturschutz natürlich nur begrüßen. Er bestreitet auch nicht, dass die Straße dringend saniert werden muss. Aber Reuss ist davon überzeugt, dass nicht die ganze Hecke hätte fallen müssen. Hermann Zehn vom Grünbauamt hatte darauf verwiesen, dass unter der Vegetation im Boden der alte Kanal verläuft, der erneuert werden muss.


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Christoph Reuss hat sich schlaugemacht und meint nun, man hätte auch einfach neue Rohre verlegen können unterhalb der Fahrbahn, die ja sowieso aufgerissen wird. Außerdem hätte er sich gewünscht, dass die Stadt zunächst ein Gesamtkonzept für die Gestaltung des Straßenzuges inklusive Gehwegen und Vegetation vorgelegt hätte. "So wurde das Kind mit dem Bade ausgeschüttet."

Der Biologe Hans Krautblatter bezeichnet die "wundervolle Blühhecke" gar als "Wahrzeichen Höchstadts", das nun fehlen werde. Eine 50 Jahre alte Zierkirsche habe dazugehört mit einem Stammdurchmesser von 30 Zentimetern und die Blüten der Felsenbirne und der Forsythie seien rund um Ostern immer ein beliebtes Fotomotiv gewesen. Dass die Hecke komplett entfernt wurde findet er "völlig unverständlich". 

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