Höchstadt: Schulz will Bürgermeister werden

8.6.2019, 07:00 Uhr
Höchstadt: Schulz will Bürgermeister werden

© Foto: Roland Huber

Mit welchem Programm die Christsozialen die Höchstadter bei der Kommunalwahl 2020 überzeugen wollen, wird sich nach der Nominierung der Stadtratskandidaten im Juli entscheiden. "Erst dann erarbeite ich mit meinem Team die Inhalte", sagt Schulz. Und dennoch sprudelt es aus ihm heraus, wenn man ihn fragt, was aus seiner Sicht in Höchstadt angegangen werden müsste.

Auf einen anderen Umgang im Stadtrat, auf ein wirkliches Miteinander etwa würde ein Bürgermeister Alexander Schulz Wert legen. Auf inhaltlichen Austausch. "Wenn man solange im Amt ist wie Gerald Brehm, fällt es scheinbar schwer, auf andere zuzugehen, Vorschläge ernst zu nehmen und aufzugreifen", meint Schulz. Das wolle er als Bürgermeister anders machen.

Franz Rabl, langgedienter Stadtrat, unterstrich bei der Kandidatenvorstellung, dass der aktuelle Stadtrat kein Beratungs-, sondern nur ein Entscheidungsorgan sei. "Beratungen finden nicht statt", kritisierte Rabl.

116 Stunden unterwegs

Schulz plädiert für echte Kommunikation – dass die wichtig ist, hat er auch vor der Kommunalwahl 2014 gemerkt, als er 116 Stunden bei Haus-türgesprächen unterwegs war. Viele interessante Gespräche habe er damals geführt – und gemerkt: "Den Leuten ist es wichtig, dass ihnen mal jemand wirklich zuhört."

Auch den "Sanierungsstau" in Bezug auf Höchstadts Straßen, den die CSU-Fraktion in den Stadtratssitzungen immer wieder bemängelt, spricht Schulz an. Unzweifelhaft sei in der langen Amtszeit von Gerald Brehm viel passiert, viel bewegt worden (Schulz: "auch wenn wir uns einiges anders gewünscht hätten"). "Aber vieles ist auch liegengeblieben."

Hätte man sich zum Beispiel früher an die Sanierung der Steinwegstraße gemacht, hätte man nach Abschaffung der Straßenausbaubeiträge Geld vom Staat als Unterstützung erhalten. "Durch das Warten ist der Stadt ein Schaden von 2 Millionen Euro entstanden, weil man jetzt nichts mehr bekommt."

Auch die Sanierung der Aischtalhalle hätte längst angegangen werden müssen. "Ich spreche hier nicht nur von den maroden Duschen und allgemein sanitären Anlagen, sondern auch von den Eimern, die beim Neujahrsempfang aufgestellt werden mussten, weil es durchs Dach getropft hat", so Schulz.

In Richtung Gerald Brehm fasst er zusammen: "Es ist in Höchstadt Zeit für einen Wechsel, weil man mit der Zeit einfach betriebsblind wird." Auch habe er den Eindruck, dass der Politiker der Jungen Liste in letzter Zeit immer häufiger Ideen der CSU kopiere, etwa, was die Forderung nach einem moderaten Wachstum angehe. "Und dann kann man auch gleich das Original wählen statt der Kopie."

Eines ist Alexander Schulz übrigens noch wichtig zu sagen: "Ich meine es ernst mit der Kandidatur. Es ist nicht so, dass wir einfach nur jemanden aufstellen als Kandidat, sondern ich will das wirklich."

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