Höchstadter Freibad macht sich schick

25.4.2020, 07:00 Uhr
Höchstadter Freibad macht sich schick

© Foto: Ralf Rödel

Es spritzt und gluckert schon an den neuen Babybecken im Höchstadter Freibad. Allerdings fehlt das Kinderlachen, denn wegen der Corona-Pandemie dürfen sich Badegäste immer noch nicht an der neuen Attraktion erfreuen, auf die sie schon so lange warten. Lediglich ein Blick durch den Zaun ist erlaubt.

Dahinter bereiten Heinz Zillich und seine Mitarbeiter eine Saison vor, von der sie nicht wissen, ob sie überhaupt stattfindet. "Die Hoffnung stirbt zuletzt", sagt der stellvertretende Betriebsleiter des Sportzentrums. Deshalb haben die Zuständigen entschieden, alles so vorzubereiten, dass es schnell losgehen kann, falls Bundesregierung und Kommune doch noch grünes Licht geben. "Wir nehmen nach und nach alles in Betrieb", erklärt Zillich, "nur die Heizung bleibt noch aus". Das heißt, die Mitarbeiter sind mittendrin im Frühjahrsputz. Sie reinigen und erneuern Fliesen, warten die Technik – zum Beispiel an der Wellenmaschine –, spülen die Leitungen oder pflastern. Demnächst kommt das Wasser in die Becken, was mehrere Tage in Anspruch nimmt. Mit einer Temperatur von 8 bis 10 Grad Celsius kommt es aus der Leitung. Nach einigen Tagen im Becken erwärmt es sich – je nach Wetter – auf 15 bis 17 Grad. Die Heizung könnte es dann innerhalb einiger Tage auf die Badetemperatur von 23 oder 24 Grad bringen, wenn das gewünscht ist.

"Keine hohen Kosten"

Chloranlage und Umwälzung will Zillich schon in Betrieb nehmen. "Das sind keine hohen Kosten", sagt er. Hauptfaktoren sind Heizung, Personal und das Brauchwasser für die Duschen – alles Posten, die momentan kaum anfallen.

Die neuen Kinderbecken sind schon gefüllt, auch die Beregnungsanlage für Liegewiese und Beete geht jetzt in Betrieb. Hier fehlen nur noch Feinheiten wie Sonnensegel und Co.. Eigentlich hätte das neue Familienareal, das im Zuge der 2,3 Millionen teuren Sanierung des Bades entstanden ist, schon im Juli 2019 in Betrieb gehen sollen. Dann allerdings musste die Eröffnung wegen eines Wasserschadens ausfallen, zu dem es wegen defekten Ventils an der Beregnungsanlage gekommen war. Ein Versicherungsfall, was die Sache zusätzlich in die Länge zog.

Bis zu 3000 Badegäste

Die großen Becken werden derzeit noch gereinigt. "Normalerweise wären wir am 1. Mai fertig gewesen", erklärt Zillich. Dieses Ziel sei aber bereits nach hinten verschoben, weil die Mitarbeiter momentan Überstunden und Urlaubstage abbauen sollen und deshalb kürzer arbeiten. "Was wir hier tun, ist schon sehr aufwändig", sagt der stellvertretende Bäderchef, "deshalb wäre es ziemlich schade, wenn wir am Ende nicht öffnen können."

Bis zu 3000 Badegäste treibt es bei schönem Wetter ins Höchstadter Freibad. Da unterscheidet sich das Infektionsrisiko kaum von einer Großveranstaltung. Deshalb haben Zillich und Co. bereits überlegt, ob und wie sich der Zugang begrenzen ließe. Momentan sieht der stellvertretende Chef des Sportzentrums da aber viele Probleme. Es sei kaum möglich, einzelne Gruppen auszuschließen und zum Beispiel nur Sportschwimmer oder nur Familien zuzulassen. Auch eine Begrenzung der Publikumszahl hält er für schwierig, weil sich dann die Gäste ärgern, die vielleicht Schlange standen, aber nicht mehr eintreten dürfen. Und genug Personal, um immer wieder auf die Abstandsregeln hinzuweisen, hat Zillich auch nicht zur Verfügung. Er hofft aber, dass vielleicht die Fachleute aus dem Gesundheitsamt gute Lösungen finden, wie sich Badespaß und Infektionsschutz vereinbaren lassen.

Auch das Atlantis in Herzogenaurach befindet sich derzeit in Umbaumaßnahmen. 

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