Höchstadter Gymnasiast ist Regionalsieger bei "Jugend forscht"

23.3.2019, 06:57 Uhr
Höchstadter Gymnasiast ist Regionalsieger bei

© Foto: André De Geare

"Eigentlich sollte das Fahrzeug an einer Wand hinauf fahren können", sagt Finn. Der Gymnasiast hat sich für den sogenannten Bernoulli-Effekt interessiert. Der stammt aus der Luftfahrt und besagt, dass schnell strömende Luft einen Unterdruck erzeugt – sorgt also im Grunde dafür, dass ein Flugzeug fliegt. Diesen Effekt wollte Finn nutzen, um ein Fahrzeug an einer Wand fahren zu lassen – der Luftstrom und somit der Unterdruck zwischen Fahrzeugboden und Wand entstand mithilfe eines Motors mit Propeller; einige Bauteile stammen aus dem 3-D-Drucker.

Das Experiment ist zwar nicht komplett geglückt, denn es zeigte sich, dass das Fahrzeug an einem Winkel von ungefähr 60 Grad abrutscht. Doch auch wenn Finn sein Ursprungsziel, das Fahrzeug an einer Wand entlangfahren zu lassen, nicht erreichte – die Idee, einen Bernoulli-Effekt zu erzeugen, konnte er umsetzen. Und kann mit dem Ergebnis seines Experiments dennoch mehr als zufrieden sein — immerhin hat es ihm einen ersten Preis bei "Schüler experimentieren" (eine Unterkategorie von "Jugend forscht") in der Sparte Physik eingebracht. Seit drei Jahren schon ist Finn Mitglied der AG "Technisches ExperiMINTieren" am Gymnasium Höchstadt. Besser bekannt ist die Gruppe als "Aischtalstörche", geleitet wird sie von Lehrer Achim Engelhardt. "Wir wollen Schüler ab der 6. Klasse für Technik begeistern", erklärt Engelhardt. Der Zuspruch sei enorm, momentan bestehe die Gruppe aus 39 Mitgliedern, darunter leider nur zwei Mädchen. "Technik ist immer noch eine Jungen-Domäne", so Engelhardt.

Sehr technikinteressiert

Finn ist jetzt in der 8. Klasse und war "schon immer sehr technikinteressiert". Sein Vater habe ihm schon immer viel über Technik erzählt, und auch die AG mache ihm Freude. "Es ist toll, wenn man eine Idee hat, die dann klappt", sagt Finn. Lehrer Engelhardt ermuntert seine Schüler auch, Dinge auszuprobieren und an Wettbewerben teilzunehmen.

Also hat sich Finn mit seinem Bernoulli-Modell bei "Jugend forscht" beworben — und wurde promt Regionalsieger. Mitte April darf er beim Landeswettbewerb in Dingolfing antreten und hofft natürlich auch dort auf eine gute Platzierung.

Achim Engelhardt betont, dass er nur als betreuender Lehrer fungiert habe. "Finn hat alles alleine und eigenständig gemacht und ist völlig verdient in der nächsten Runde."

Und wofür könnte man den Bernoulli-Effekt in seinem Modell nutzen? "Vielleicht für einen FEnsterputz-Roboter", meitn Finn. Und auch Engelhardt meint, dass es sicher viele nützliche Verwendungsmöglichkeiten geben könnte.

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