Höchstadter Kelleranlage wird vermessen

11.7.2019, 06:57 Uhr
Höchstadter Kelleranlage wird vermessen

© Archivfoto: Ralf Rödel

Die 400 Jahre alte, denkmalgeschützte Anlage mit ihrem rund zwei Kilometer langen weit verzweigten unterirdischen Labyrinth aus Gängen, Kellern und Räumen umfasst rund 218 Lagerkeller und 26 Eingänge. Die ersten Felsenkeller wurden vermutlich im 17. Jahrhundert von Hausbrauern angelegt und befinden sich auf mehreren Etagen unter der Erde.

Die Untersuchung und Abschätzung der Sanierung kostet voraussichtlich rund 60 000 Euro. Alle Schritte sollen eng mit dem Kellerbergverein und den Kellerbesitzern abgestimmt werden. Auf Letztere könnten auch Kosten zukommen.

Der Stadtrat hat entschieden, einen Förderantrag im EU-Programm LEADER zu stellen, über das etwa die Hälfte der Gesamtkosten abgefangen werden könnten. Die restlichen rund 30 000 Euro stellt die Stadt bereit. Bereits vor acht Jahren war in einer ersten LEADER-Maßnahme das Petersbeckhaus erneuert und ein kleines Bierbrau-Museum eingerichtet worden. Weiter ging es bis 2015 mit den oberirdischen Kellerhäuschen und dem Areal, auf dem sich jetzt unter anderem der Brau- und Schaugarten befindet.

Die unterirdische Kelleranlage ist bis heute unangetastet geblieben. Hier werden nun zunächst die 18 Hauptkeller inklusive Treppenanlagen mit einem 3 D-Laserscan aufgenommen und vermessen. Auch der Anfang 2019 unter Denkmalschutz gestellte Keller in Sterpersdorf wird in das Projekt aufgenommen.

Auf Basis der Daten soll dann ein Ingenieur die Kosten zur Erhaltung der Anlage ermitteln. Die Ergebnisse werden in einer schriftlichen Dokumentation zusammengefasst und in einer öffentlichen Veranstaltung allen Interessierten präsentiert. Ziel ist es, offen über Chancen und Entwicklungspotenziale zu diskutieren.

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