Höchstadter Trio mit Selbstbewusstsein

6.5.2020, 07:00 Uhr
Höchstadter Trio mit Selbstbewusstsein

Ein Thema rückte bei dem Treffen in den Mittelpunkt: Mit dem überraschenden Wechsel von Regina Enz von der Jungen Liste zur CSU haben sich die Kräfteverhältnisse im Stadtrat verändert – noch vor der konstituierenden Sitzung. Bürgermeister Gerald Brehm und seiner Jungen Liste und ihren Partnern SPD und Bürgerliste ist die Mehrheit am Ratstisch abhanden gekommen. Darüber sind die drei Grünenvertreter nicht traurig. "Das macht die Kommunalpolitik ein wenig interessanter", findet Andreas Popp, der wie seine Parteifreunde noch nie ein politisches Amt innehatte. Die Grünen wissen, dass ihnen in strittigen Fragen die Rolle des Züngleins an der Waage zukommen könnte. In welche Richtung das ausschlagen könnte, ließen sie offen.

Eine Prämisse aber gab Peter Winkler vor: "Wir wollen gestalten. Aber es muss nachhaltig geschehen. Dann sind wir dabei." Informelle Gespräche mit Vertretern aus anderen Gruppierungen haben stattgefunden, schon vor Enz’s Seitenwechsel, ließ Andreas Popp wissen. Über Ergebnisse oder Inhalte hielten sich er und seine beiden Fraktionskolleg(inn)en aber bedeckt. Sie alle sehen aber ganz gute Chancen, den einen oder anderen eigenen Antrag durchzubringen.

"Konstruktiv, aber nicht naiv"

"Konstruktiv, aber nicht naiv" wolle man vorgehen, sagt Popp und fügt hinzu: "Wer das mit uns verwirklichen will, ist herzlich eingeladen".

Schon vor ihrem Einzug ins Stadtparlament, am Montag zur konstituierenden Sitzung, hätten die Grünen – beziehungsweise ihr Wahlergebnis – zu einer Veränderung beigetragen, ist Peter Winkler überzeugt. Er macht es an dem Beispiel fest, dass sich der alte Stadtrat vor kurzem dazu entschieden habe, die Kindertagesstätte in Zentbechhofen mit nachhaltigen biologischen Dämmstoffen auszustatten. "Da ist ein verändertes Denken da. Das ist ein gutes Zeichen", findet der frischgewählte Fraktionssprecher. Überhaupt müsse künftig sorgfältiger und nachhaltiger agiert werden, auch und gerade in der Bauleitplanung. Für ein weiteres Anliegen hat er sich bereits im Wahlkampf stark gemacht: "Wir wollen Transparenz und Bürgerbeteiligung nach vorn bringen." Irmgard Schlehlein wünscht sich eine gepflegte Debattenkultur im Stadtrat.

Beflügelt vom Wahlergebnis

An Selbstbewusstsein fehlt es dem grünen Trio nicht. Vom Wahlergebnis beflügelt erwarten sie, dass die anderen Fraktionen ihren "grünen" Wahlversprechen Taten folgen lassen. Immerhin hätten alle bisher vertretenen Gruppierungen Federn lassen müssen, so Petra Schlehlein.

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