Holperstart: HSG Erlangen-Niederlinach plagen Personalsorgen

31.10.2019, 06:27 Uhr
Holperstart: HSG Erlangen-Niederlinach plagen Personalsorgen

© Foto: Thomas Hahn

Im Kader der HSG Erlangen-Niederlindach stehen 14 Handballer für das Feld und drei für das Tor. Die Torhüter sind nicht das Problem, "das ist momentan unser bester Mannschaftsteil", sagt Watzinger, Trainer des Bezirksoberligisten.

Doch von 14 Feldspielern sind aktuell neun angeschlagen oder verletzt. Manche, wie Mittelmann Dennis Gilg oder Torjäger Robin Schmieding haben mit Verletzungen den Großteil der Vorbereitung verpasst und kämpfen sich gerade zurück. Dazu kommen Urlaube, Lebensmittelvergiftungen, Schulterprobleme – zum Abschlusstraining gegen die SG Regensburg II konnte Watzinger nur sechs Spieler begrüßen.

"Auch eine Konditionsfrage"

Die Personalprobleme machen sich auch auf dem Feld bemerkbar. Am vergangenen Wochenende führte die HSG gegen Regensburg noch zur Pause mit 10:9, brach dann aber ein und verlor mit 19:24. Vor allem die Abschlussquote ließ im zweiten Durchgang zu wünschen übrig. "Die Chancenverwertung war nicht gut genug, aber das ist eben auch eine Konditionsfrage", sagt Watzinger.

Weil so viele Spieler angeschlagen sind oder gleich ganz fehlen, müssen die Verbliebenen umso mehr tun. Und auch die gegnerischen Trainer wissen um die Probleme bei den Niederlindachern. "Auch in der BOL bereitet sich ja jeder gut vor", sagt Watzinger. Den torgefährlichen Lukas Stübinger (sechs Treffer gegen Regensburg), einer der wenigen, die gerade über keine Schmerzen klagen, versuchen die Gegner zum Beispiel momentan besonders aus dem Spiel zu nehmen.

Unter den Erwartungen - im Moment

So kassierte die HSG zuhause gegen die Oberpfälzer die zweite Niederlage in Folge, gegen Altdorf verspielten die Niederlindacher zudem eine klare Führung und mussten sich mit einem 25:25-Unentschieden zufrieden geben. Nach vier Partien – gegen den SV Obertraubling gelang zum Auftakt ein Sieg – steht die HSG so auf dem neunten Tabellenplatz.

Das entspricht noch nicht den Erwartungen – schließlich ist das ambitionierte Ziel, besser abzuschneiden als in der Vorsaison. Und da landete man auf einem sehr guten Platz fünf.

Nächster Gegner Sulzbach-Rosenberg

Nach nur vier Partien will Watzinger das auch noch nicht aufgeben. "Das ist noch nicht weg", sagt er, "es geht jetzt aber darum, wieder in die Spur zu kommen." Seiner Mannschaft macht der Coach wegen des holprigen Starts keine Vorwürfe. "Die Einstellung stimmt", sagt er, "für die Personallage haben sie sich eigentlich ganz gut geschlagen. Aber wir haben die Substanz für ein volles Spiel momentan nicht."

Mit dem Tabellendritten HC Sulzbach Rosenberg wartet am kommenden Samstag (Anpfiff 18 Uhr) nun kein einfacher Gegner auf die Niederlindacher. "Und Druck ist für so ein Spiel natürlich keine gute Voraussetzung", sagt Watzinger, der sich allerdings kämpferisch gibt. Die Liga sei sehr ausgeglichen, mit einem volleren Kader könne die HSG gut mithalten. "Das ist eine Frage der Zeit", sagt Watzinger. Bis sich die größten Personalsorgen verflüchtigt haben, wird er aber wohl noch einige bange Blicke auf sein Handy werfen.

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