HSG entzaubert den Spitzenreiter

HANNBERG - Als Außenseiter gingen die Handballer der HSG Erlangen/Niederlindach in das Spiel gegen Spitzenreiter HC Forchheim, als verdienter 27:24-Gewinner kam das Team wieder heraus. Nun ist der eigene Klassenverbleib in der BOL wieder realistisch, im Gegenzug müssen die Oberfranken nun bangen, dass die "Jäger" sie doch noch erwischen.

Schon im Hinspiel hatte die HSG nach einer Halbzeitführung einen Punkt geholt, was durchaus ein Mutmacher war. Die Gastgeber starteten besser in das Spiel und zeigten dies vor allem in der Abwehr. Die starken Rückraumschützen der Forchheimer wurden rechtzeitig attackiert und der Verband arbeite solide als Einheit. Zwar ging es zu Beginn des Spiels im Angriff der HSG etwas holprig zu – viel mehr Tore hätten erzielt werden müssen, dennoch stand es nach zehn Minuten 6:1.

Nun wachten die Gäste aus ihrer ersten Schockstarre auf und durch starke Eins-gegen-eins-Aktionen erzielten sie viele Tore, auch wenn einige davon durch erzwungene Siebenmeter entstanden. Der HC kam auf zwei Tore heran und machte das Spiel wieder spannend. Im Angriff nutzte die HSG nun einige Überzahlsituationen durch den starken Robin Schmieding souverän.

Nach einer kürzeren Schwächephase entschärfte eine Auszeit von Trainer Walter Anheuer die Hektik im Angriff seiner Jungs, die Abwehr wollte er kaum bemängeln. Seine Worte verhalfen der HSG zu einer starken Schlussphase; mit 15:10 ging es in die Kabinen.

In der zweiten Halbzeit kamen die unschönen Erinnerungen aus dem Hinspiel zum Glück für die Hausherren bei keinem der Beteiligten hoch, die HSG startete stark in die zweite Hälfte und konnte tatsächlich mit der Einstellung weitermachen, mit der sie die erste Halbzeit beendet hatte. Trainer Anheuer bestaunte die beste Abwehrleistung der Saison und freute sich außerdem über einen erneut starken Torwart Lukas Hückel.

Mitte der zweiten Halbzeit merkte man jedoch einigen HSG-Spielern die kräftezehrende Defensivleistung an. Der Angriff war den ganzen Tag schon etwas hölzern, aber nun schien kein Angriff bis zum Ende durchgespielt zu werden, zu schnelle Würfe wurden sich genommen und angesagte Spielzüge nicht umgesetzt.

Als der HC Forchheim nach einem Sieben-Tore-Rückstand wieder auf zwei Treffer aufschließen konnten, gelangen dem Heimteam zu seinem Glück erneut einige durch die Defensive herausgespielte Befreiungsschläge. Diese Führung hielt bis zum Schluss – die nächsten wichtigen Punkte im Abstiegskampf für die HSG Erlangen/Niederlindach.

An diesem Spieltag konnte man das große Potenzial der Mannschaft deutlich erkennen. Wenn auch das Angriffsspiel nicht die Crème de la Crème der Offensivleistungen dieser Saison war, gewann die HSG das Spiel eindeutig in der Abwehr.

Trainer Anheuers positives Fazit: "Wir haben aus einer sehr guten Abwehrleistung heraus von Anfang bis Ende konzentriert und vor allem diszipliniert gespielt. Forchheim kam nie näher als zwei Tore heran und hatte zu keinem Zeitpunkt wirklich die Chance, das Spiel noch zu drehen. Wenn wir auf dieser Basis weitermachen ist der Klassenerhalt zu schaffen."

Der aus diesem Spiel gewonnene Rückenwind muss nun für das anstehende Derby am kommenden Sonntag bei der TS Herzogenaurach mitgenommen werden. Anpfiff ist um 16.30 Uhr in der Gymnasium Sporthalle in Herzogenaurach.

HSG: Hückel, Rödel; Boolzen 2, Erhardt, Gumbert, Hauer 1, Jonas 1, Loncar 2, Rühl, Sackmann 2, Schmieding 12/5, J. Stübinger, L. Stübinger 7, Willert.