In der Frühlingssonne neuen Kaya-Rekord erlaufen

26.4.2013, 18:23 Uhr
In der Frühlingssonne neuen Kaya-Rekord erlaufen

© Pfrogner

Für manchen war es eine kurze Nacht, bevor ein traumhafter Frühlingstag anbrach. Nach der Vorab-Tafelrunde der Ultra-Läufer im HerzogsPark bis 4 Uhr morgens stand Sportlehrer und Hauptorganisator Matthias Engel um 5 Uhr schon auf der Matte, um beim Aufbau von Scan-Station, Bühne, Absperrungen, Verpflegungsstation dabei zu sein.

18 Q11-Schüler des Orga-Teams in blauen T-Shirts hatten monatelang auf den Startschuss hingearbeitet. International und prominent besetzt war die Startercrew diesmal: Die Botschaft von Burkina Faso in Berlin war mit der Botschafterin vertreten, mit Botschafterrat Souleymane Hebie, mit Kulturrat Alexis Bako und Théophile Ilboudo.

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Bürgermeister German Hacker hatte schon die Laufschuhe geschnürt, „ein Fuß Puma, ein Fuß adidas“, wie er bemerkte und lachte. Er und Landrat Eberhard Irlinger hießen neben allen Teilnehmern, darunter erstmals eine Kindergartengruppe der Villa Herzolino, besonders auch sieben Schüler des Gymnasiums Berthelot aus Kayas französischer Partnerstadt Chatellerault willkommen. Genauso wie die Sparkasse überreichte der Bürgermeister einen Scheck von 500 Euro.

Die Elektrifizierung von Dorfschulen, von denen 60 noch ohne Strom sind, ein Wasser- und Abwasserprojekt und die Renovierung von Brunnen und Wasserstellen in Kaya und den eingemeindeten Dörfern sollen diesmal mit den Lauf-Spenden gefördert werden.

Zu den Profi-Marathonis Dietmar Mücke, diesmal mit grasgrünen „Badeschlappen“, André Lange vom Chiemsee, Jürgen Forster, Bernhard Nuss und Asha Noppeney, die mit ihrem Mann, dem Arzt Dr. Herbert Noppeney auf dem Kurs um den Weihersbach unterwegs war – seine Wertung zum Lauf: „Einfach genial“ – gesellten sich 43 Anmeldungen des Laufteams der Stadt Herzogenaurach. Dies hatte Partnerschaftsbeauftragte Rosa Abel registriert, die mit der Botschafterin lief und sich auf Französisch unterhielt.

Dabei war selbstverständlich auch Jean Désiré Sawadogo, der Geistliche aus Burkina Faso, auch Julia Debski, Freiwillige in Kaya, lief mit.

Die „sportliche, kulturelle und Dimension der Solidarität“ beeindruckten nicht nur die Botschafterin von Burkina Faso, die auch die „Mobilisation der vielen Schüler“ bewundernd registrierte und den Sponsoren dankte.

Das Konzept, „sportlich etwas Gutes zu tun“, fanden auch Neuntklässler im Argentinien-Trikot fränkisch-klar „einfach gut“, genauso wie der Schulsanitäter Daniel Blank oder Elisabeth Klenk von der Wilhelm-Pfeffer-Schule, die mit neuen Kindern der Klasse GS 2 mitlief und mit 200 Euro von der Kleiderkammer gesponsert wurde.

„Gute Idee und so“, meinten die Siebtklässlerin Enikö Juhasz und die Neuntklässlerin Ute Docter, die bereits in Kaya war: „Sehr hart, echt krass“ sei manches dort, fand sie: „Das sind wirklich starke Projekte von hier aus.“

Gegen 13.30 Uhr ging die Rathauscrew mit 2. Bürgermeisterin Renate Schroff, Anni Eiser, Ehemaligen wie Ernst Dittrich und Ruth Lohmaier an den Start. Stadtrat Bernhard Wilfer (Bürger für Bürger) wollte „alles daran setzen, das Ergebnis des Bürgermeisters – 14 Kilometer verteilt auf mehrere Zeitpunkte – einzustellen.“ Allerdings seien andere Stadtangestellte „echt gut“, gestand sich der sportliche Bürgervertreter ein.

„Für Herzgesundheit“ machten sich Frauen des Zonta-Netzwerks schon auf ihren T-Shirts stark. Ille Prockl-Pfeiffer und Gitti Daßler umrundeten mit drei Zonta-Frauen aus Nürnberg den Kurs.

Ab 16 Uhr Gruppenfotos allerorten: Für Puma, gesponsert mit Kilometergeld, liefen mit vielen anderen Heike Zenkel, Florian Brandner und Shristi Upretil, die aus Nepal kommt. „Ein Halbmarathon sollte es sein“, gaben sich die drei IT-Mitarbeiter vor und posierten in Manier von Usain Bolt. Adidas-Mitarbeiter waren am kollektiven Gelb zu erkennen und ließen „Luftbilder“ – alle springen gleichzeitig hoch – von ihrer Gruppe schießen. Gleich in der ersten Woche bei „adidas Innovation“ als Ingenieure hielten Ivo Nemetz und Dharan Kiru aus England den Lauf für eine „super Sache“ und nahmen sich vor zu laufen „so viel wir können“.

Proleit drehte Runden mit der ganzen Familie Ebster, Hund eingeschlossen. Die Firmen Pöltl und Schaeffler, schon Traditions-Sponsoren, schickten sportliche Abordnungen. Oberreichenbachs Bürgermeister Klaus Hacker zählte dazu. Sportlehrer Matthias Engel, der schon am Morgen aus tiefster Seele bekundet hatte: „Ich bin glücklich“, zeigte gegen 16 Uhr auf das vorläufige Ergebnis:

Mit mindestens 32200 Euro wurde die bisherige Bestmarke übertroffen.

Bildergalerie unter www.nn-herzogenaurach.de

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