In Lonnerstadter Gemeinde bewegt sich was

26.1.2017, 14:00 Uhr
In Lonnerstadter Gemeinde bewegt sich was

© Foto: Martin Regner

Über diese Pläne informierte Sauer die Bürger bei einer Gemeindeversammlung. So sei schon bald nach seinem Amtsantritt am 1. April 2016 der Wunsch an ihn herangetragen worden, sich um den Kirchturm zu kümmern, erklärte Sauer. Damals noch vorhandene Sturmschäden an dessen Zwiebeldach wurden daraufhin beseitigt. Im Kindergarten wäre mit Erlaubnis des Landratsamts eine zusätzliche Kindergruppe als „Notgruppe“ eingerichtet worden, um dem Platzbedarf gerecht zu werden. Dies könne aber keine Dauerlösung sein.

Mitten im Hochsommer des vergangenen Jahres sei dann überraschend auch noch die Wasserversorgungsanlage des Friedhofs ausgefallen. Die alte Pumpenanlage musste daraufhin ersetzt werden. Im Friedhofsgarten hätten sich freiwillige Helfer um den Grünschnitt gekümmert, dabei seien diesen jedoch Teile des morschen Holzzauns entgegen gekommen.

Nach dem Willen des Kirchenvorstands soll noch vor Ostern endlich die schon seit langem überfällige Reparatur des Läutwerks im Kirchturm angegangen werden, so Sauer. Dieses sei „dringend sanierungsbedürftig“, ein Gutachter habe bereits in den Jahren 2001 und 2007 diverse Mängel an der Aufhängung der Kirchenglocken kritisiert. Reparaturen für rund 15 300 Euro seien im Herbst beschlossen worden und dankenswerterweise lägen für die Maßnahme Spenden über rund 6000 Euro vor, erklärte der Pfarrer.

Im Kindergarten zeige sich, „dass dringend eine Innensanierung ansteht“. Aktuell werde von der Lonnerstadter Kommune der langfristige Platzbedarf im Kindergarten ermittelt, um eine Grundsatzentscheidung darüber treffen zu können, ob man es bei einer Renovierung belassen könne oder ob ein Anbau nötig werde. Falls das der Fall sei, würden sich auch die Renovierungsarbeiten im Altbau so lange verzögern, bis der potenzielle Anbau fertig wird.

Für den morschen Holzzaun am Friedhof peilt Pfarrer Sauer noch im Jahr 2017 eine Ersatzbeschaffung an. „Nicht von jetzt auf gleich“ könne dagegen eine Innensanierung des Gotteshauses gestemmt werden, die nach ersten Schätzungen bis zu 200 000 Euro verschlingen könnte. Unter anderem geht es um eine Neulackierung der Emporen und eine neue Lautsprecheranlage für die Gottesdienstbesucher mit Induktionsschleife für Hörgeschädigte. Die Kirche müsste dazu „innen komplett eingerüstet werden“, meinte Sauer.

Aufgrund der aktuellen Niedrigzinsphase könne man maximal mit einem Zuschuss von zehn bis 15 Prozent von Seiten der Landeskirche rechnen. Auch unter Rückgriff auf die Rücklagen der Lonnerstadter Gemeinde „wird das ein Kraftakt sein.“ Auch an der Kirchenfassade gibt es einiges zu tun, so hätten sich bei einer Untersuchung weit offenstehende Fugen in der Turmmauer gezeigt. Diese seien „im Blick“ und der Kirchenvorstand werde dies „zu gegebener Zeit angehen.“

Spontaner Applaus

Ebenso spontanen wie kräftigen Applaus erntete der Geistliche, als er sich zum Schluss der Veranstaltung mit sehr persönlichen Worten an die Anwesenden wandte: „Ich bin dankbar, hier Pfarrer zu sein. Und ich bin gerne Euer Pfarrer.“

In der anschließenden Diskussionsrunde regte eine Frau an, auch gleich in längere Lampenschirme zu investieren, wenn die Kirche saniert werde. Im Moment würden Gottesdienstbesucher regelmäßig

geblendet werden, wenn sie von der Empore zum Pfarrer auf der Kanzel blicken. „Danke für den Hinweis, ich komme selten in diese Situation“, meinte Andreas Sauer dazu.

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