Internationale Bewährungsprobe macht Appetit

25.2.2015, 08:53 Uhr
Internationale Bewährungsprobe macht Appetit

© Foto: Wolfgang Zink

Genauer gesagt mittleren Norden, denn der Austragungsort des U17-Turniers, Tynset, liegt „nur“ rund 300 Kilometer nördlich der Hauptstadt Oslo. „Dort wurden wir in einer Schule untergebracht und jedes Team hatte einen Klassenraum, wo genächtigt wurde“ so Saskia Probst. War diese Form der Unterkunft eher gewöhnungsbedürftig, ist die Linkshänderin über das Essen sowie die Betreuung durch den Gastgeber voll des Lobes. Auch der sportliche Rahmen habe gepasst, das Publikum stand natürlich zunächst mal hinter seinem eigenen Team, doch auch gute Leistungen der beiden anderen Nationen wurden gebührend gewürdigt.

Die 17-Jährige: „Wir haben eigentlich in beiden Spielen nicht ganz das gebracht, wozu wir in der Lage sind, wirkten lange Zeit gehemmt. Gegen die Mannschaft von Serbien hat es dennoch gereicht, hingegen wurden wir von Norwegen ziemlich auseinander genommen.“ Dies primär deswegen, weil die Skandinavierinnen hinsichtlich individueller Ausbildung den beiden Gegnern in allen Belangen deutlich überlegen waren.

„Bewundernswert wie jede von ihnen am Ball sicher ist, sie beherrschen fast alle Wurfvarianten ebenso wie den Durchbruch eins gegen eins. Ihre bedingungslosen Gegenstöße und auch ihr Rückzugverhalten waren vorbildlich und haben uns vor unlösbare Aufgaben gestellt“, so die selber für ihre brillanten Tempogegenstöße in der Jugend-Oberliga Bayern, wo sie für den ESV Regensburg spielt, als auch in der Bayernliga der Frauen bei der TSH gefürchtete Probst.

Vier Tore gelangen ihr im Serbien- Spiel, wo sie rund 40 Minuten zum Einsatz kam, eines gegen Norwegen bei 30 Minuten Spielanteilen, auch weil „die unheimlich schnell auch wieder zurück gerannt sind“. Dass man in der Partie mit den Gastgeberinnen etwas unter den norwegischen Schiedsrichtern zu leiden hatte, sei zwar „für die Höhe der Niederlage nicht ganz unerheblich gewesen, aber natürlich nicht spielentscheidend, die waren einfach viel stärker“. Serbien hatte zuvor gegen die Nordlichter gar mit 20 Toren Unterschied verloren.

Maik Nowak, Koordinator im DHB für den weiblichen Nachwuchs, sagte Saskia Probst, dass sie mit fünf Treffern bei sieben Versuchen durchaus nicht enttäuscht habe. Ob es nun für die Berufung in das 16-er Aufgebot reicht, mit dem man im März die Qualifikation in Ungarn (Gegner sind hier Ungarn, Griechenland und die Ukraine) für die Europameisterschaft im August in Mazedonien bestreiten muss, weiß sie derzeit noch nicht: „Ich war ja zunächst nur auf der Warteliste und kam dazu, weil sich eine Stammspielerin verletzt hatte. Es wird wohl davon abhängen ob diese wieder rechtzeitig völlig fit wird“, so die Gymnasiastin abschließend. Die ersten internationalen Einsätze kann ihr aber niemand mehr nehmen.

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