Ironie als geschliffene Waffe: Skizzen in der Reha

19.11.2016, 11:42 Uhr
Ironie als geschliffene Waffe: Skizzen in der Reha

© F: Ulbrich

Die Kulturbeauftragte der Klinik, Miriam Imhof, betonte in ihrer Einführungsrede, dass Kunst nicht harmlos und gefällig sein müsse, auch und gerade dann, wenn sie so witzig ist wie Baiers Arbeiten.

Sie hat den in der Region bekannten und ihr seit langen Jahren freundschaftlich verbundenen Künstler eingeladen, gerade weil er in seiner langen künstlerischen Karriere trotz aller bildnerischen Souveränität immer auch gesellschaftlich Stellung bezieht.

Nur wenige Worte

Aber warum ist Humor eine Waffe? Weil eine Waffe nicht zum Angriff dienen sollte, sondern vor allem zur Verteidigung – zur Verteidigung unserer Werte wie Meinungs- und Glaubensfreiheit.

Und da sei die Ironie in den Bildern des Falkendorfers ein geschliffenes Schwert, geführt gegen die schrecklichen Vereinfacher, die überall wieder ihr Haupt erheben gegen die Vielfalt, die doch das schönste Markenzeichen unserer „freiheitlich demokratischen Grundordnung ist.“

Die Titel, die etliche Bilder tragen, bestehen meist nur aus wenigen Worten, ausgeschnitten oder inspiriert von Hochglanz-Lifestyle-Magazinen und konterkariert durch die Inhalte der Bilder.

Immer wieder erweckt eine der meist kleinformatigen Mischtechniken oder Grafiken die Erinnerung an Situationen, die man so oder ähnlich selbst schon erlebt oder beobachtet hat.

Mit manchmal nur wenigen Strichen bringt Baier, dessen Werke von den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen bereits mehrfach angekauft wurden, Stimmungen und seelische Zustände auf den Punkt.

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