Jetzt wird das große Potenzial auf den Dächern sichtbar

31.7.2014, 09:28 Uhr
Jetzt wird das große Potenzial auf den Dächern sichtbar

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Viele bunte Flecken zeigt die Darstellung auf den Herzogenauracher Dächern – von Rot (sehr gut geeignet) bis Blau (ungeeignet). „Das Potenzial ist riesengroß“, sagt Bürgermeister German Hacker und bezieht sich damit auf eine Studie zur Ausschöpfung von Solarenergie, die 2004 erstellt und 2012 von Johannes Kollinger aus dem städtischen Agenda 21-Arbeitskreis Energie aktualisiert worden ist.

Das Potenzial ist nun gebündelt und ab sofort auf der Internetseite www.solarkataster-herzogenaurach.de für jeden Interessenten einzusehen: Im Prinzip ist hier eine Stadtkarte entstanden, die Bauherren zeigt, wie gut sich ihre Dachflächen für die Errichtung einer Photovoltaik-Anlage oder für Solarthermie eignen. „Wir wollen, dass sich die Eigentümer mit dem Bestand auseinandersetzen und das Potenzial nutzbar machen. Es ist eine Aufforderung, zu überlegen, was möglich wäre“, sagt „Umweltberaterin“ Monika Preinl vom Amt für Planung, Natur und Umwelt, die sich maßgeblich mit der Betreuung der Internetseite und entsprechenden Anfragen von Interessenten befasst.

„Das ist eine sehr charmante Variante, die über moderne Technik schnell viele Ergebnisse aufzeigt und Interessenten auch weitergehend informiert: über die Vorteile einer Photovoltaik-Anlage, über die Technik allgemein oder die zu gehenden Schritte bis die Anlage auf dem Dach ist“, fügt Bürgermeister Hacker hinzu.

Die Nutzung ist dabei relativ einfach: Der Interessent gibt seine Adresse an und kann das Potenzial des eigenen Daches kostenlos nach verschiedenen Kriterien abfragen – zum Beispiel das Sonneneinstrahlungspotenzial, die Verschattung durch Bäume, Gauben oder Schlote, den Denkmalschutz und natürlich die Eignung überhaupt.

Datenschutz wird bewahrt

Will er genaue Zahlen – über den möglichen Ernteertrag, die Neigung sowie Ausrichtung des Daches oder auch die Mengen an CO2, die eingespart werden können – kann er diese mit einem Klick bei der Stadt kostenlos anfordern und erhält Antwort per E-Mail. Denn der Daten- sowie Schutz vor Werbung einschlägiger Anbieter soll gewährleistet bleiben.

Zugrunde liegt der Seite eine 3 D-Lasertechnik, die im Flug die Stadt von oben gescannt hat und sie mit den Daten der Flurkarten verbindet. Für dieses Angebot hat die Stadt 24 400 Euro in die Hand genommen und geht damit einen Schritt weiter in ihrem Energiewendekonzept. Denn das Interesse in der Bevölkerung sei groß, sagt Hacker. „Information ist das A und O. Die Bürger nutzen jede Chance auf Beratung.“

Laut Energiepotenzialstudie 2012 des Agenda 21-Arbeitskreises Energie waren Ende Mai 2012 nach Angaben der Herzo Werke Spitzenwerte von 4873 Kilowattstunden (kWpeak) an Photovoltaik installiert. Das ergibt bei einem Solarertrag von 900 Kilowattstunden im Jahr pro kWpeak einen Ertrag von 4,39 Gigawattstunden pro Jahr (GWh/a). „Die Energiepotenzialstudie geht davon aus, dass sich die durch Photovoltaik erzeugte Menge an Energie bis 2030 verdoppeln könnte. Sie setzt ein realisierbares Potenzial von 8,8 GWh/a an“, stellt Preinl in Aussicht.

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