Jugendtreff in Hemhofen soll zügig saniert werden

11.7.2014, 09:00 Uhr
Jugendtreff in Hemhofen soll zügig saniert werden

Seit der Wasserschaden in dem vorzüglich aus Holz errichteten Haus am Bahnhofsplatz in Zeckern erkannt wurde und das Ausmaß vor allem der versteckten Schimmelpilzbelastung nicht zu übersehen war, ist der einst für rund 300 000 Euro errichtete Jugendtreff geschlossen.

Die Jugendlichen um Jugendpfleger Jörg Thiergärtner wichen in einen ehemaligen und schon lange leer stehenden Lebensmittelmarkt aus (wie mehrfach berichtet). Bürgermeister Ludwig Nagel brannte diese Sache seit seinem Amtsbeginn unter den Nägeln, nur lagen bisher keine aussagekräftigen Sachenverständigen-Gutachten vor. Nun untersuchten Uwe Münzenberg von der Analytik GmbH „Anbus“ aus Fürth und der Hollfelder Architekt Stephan Schwarzmann die den Jugendlichen (und Erwachsenen) in den letzten sieben Jahren ans Herz gewachsene Immobilie.

Sie kamen zum Entschluss, dass „ein Abriss völlig unverhältnismäßig ist“. Bevor die beiden Experten in ihrer Sitzung allerdings zu ihren Ausführungen kommen sollten, erklärte der Sitzungsleiter vor einem großen Publikum (darunter auch die frühere Gemeinderätin und heutige Bundestagsabgeordnete Martina Stamm- Fibich), dass der Jugendtreff seinerzeit für 433 000 Euro errichtet werden sollte.

Dies sei jedoch einigen Mandatsträgern zu viel Geld gewesen, weshalb mit Eigenleistungen abgespeckt wurde. Für dieses Projekt, das unter Altbürgermeister Joachim Wersal auf die Wege gebracht wurde, habe es unter dem Strich 91 400 Euro Zuschüsse gegeben. Zuschüsse für die Generalsanierung der „Insel“ werde es jetzt aber nicht mehr geben, so Nagel.

So machte der Diplom-Ingenieur Schwarzmann darauf aufmerksam, dass der Sockel freigelegt und darunter eine Art Abflussrinne installiert werden müsse, Sockeldichtungen müssten folgen, Fassadenarbeiten, Maßnahmen an der Dämmung und der Installation ebenfalls.

Der Boden im Haus müsse neu aufgebaut werden, der Estrich ebenso; nach dem Einzug einer Mineralfaserdecke werde man mit der Baureinigung fortfahren. Dies alles werde quasi laufend mikrobiologisch verfolgt und untersucht, ergänzte Uwe Münzenberg von der Gesellschaft für Umweltanalytik und Gebäudediagnostik aus Fürth.

Das Haus werde so besser in Sachen Schimmelpilze und Moderfäule überwacht wie irgendein anderer Neubau. Sämtliche sichtbar und nicht sichtbar kontaminierten Bauteile werden nicht etwa chemisch bearbeitet, sondern radikal ausgetauscht und erneuert.

Letztlich soll nach der Dekontamination in allen Räumen Raumluftmesserungen durchgeführt werden, um alle Bedenken auszuräumen. „Bis jetzt waren wir weitgehend im Ungewissen, wie es mit dem Jugendtreff weitergehen soll, jetzt wissen wir, dass eine Sanierung Sinn macht“, fasste Ludwig Nagel das Ergebnis der Expertisen zusammen.

Die Bürgervertreter erteilten nach ausgiebiger Debatte dem Architekten und dem Umweltbüro den Auftrag für Planung, Ausschreibung und ständiger mikrobiologischer Überwachung der Sanierungsmaßnahmen einstimmig. Ob die Arbeiten jedoch heuer noch abgeschlossen werden können, vermochte keiner der Beteiligten sagen.

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