Kein Tages-Parkticket mehr An der Schütt?

26.5.2017, 19:00 Uhr
Kein Tages-Parkticket mehr An der Schütt?

© Giulia Iannicelli

Eigentlich, sagte Bürgermeister German Hacker bei der Vorstellung der Agenda für die Sitzung, hatte man im Rathaus gehofft, dem erhöhten "Parkdruck" bis zum November standzuhalten, wenn nach Fertigstellung der Straßensanierung An der Schütt dort 20 neue Parkplätze zur Verfügung stehen und der provisorische Busbahnhof wieder zum Realschul-Parkplatz mit etwa 40 Plätzen geworden ist.

Doch hatten einige Gewerbetreibende die Klagen ihrer Kunden, man bekomme beim Einkaufen keinen Parkplatz mehr An der Schütt, sehr deutlich ans Rathaus weitergegeben, verbunden mit dem Hinweis auf Umsatzeinbußen.

Daraufhin, so Hacker, hat man die "Buchungen" von drei Tagen auf dem Parkplatz ausgewertet. Es habe sich ergeben, dass Dauerparker 53 Prozent der Ticketkäufe getätigt, davon die Allermeisten ein Tagesticket gekauft hatten. Von den 230 Schütt-Stellplätzen waren etwa 80 mit Tagesparkern belegt, berichtet Hacker, etwa 35 mit Vier-Wochen-Parkern. Wochen-Parkscheine hatte praktisch niemand gelöst.

85 der 230 Plätze, das entspricht 37 Prozent waren mit Kurzparkern belegt, zehn hatten keinen Parkschein oder eine Sondergenehmigung, weil die Straßen-Baustelle ihre private Einfahrt unpassierbar gemacht hatte. Die Beobachter an den drei Kontrolltagen hatten aber auch jeweils 15 bis 30 freie Stellplätze registriert. Vor allem im Erdgeschoss des Parkdecks gab es an den drei Tagen stets Parkmöglichkeiten. German Hacker hält es für möglich, dass manche Autofahrer trotz Kennzeichnung nicht registrieren, dass man im Erdgeschoss des Decks mit Parkschein parken kann wie im Freien auf dem Großparkplatz auch.

Freilich sei diese "Zählung" nur eine Momentaufnahme gewesen. So könne man nicht ausschließen, dass es hin und wieder keine freien Stellplätze gab bzw. der Parkdruck künftig noch steigt.

Und für den hohen Belegungsgrad seien schon die Tagesparker, vermutlich Arbeitnehmer zweier naher Großfirmen, die Hauptverursacher. So sei man in der Verwaltung nach einem Gespräch mit Vertretern der Werbegemeinschaft zu dem Schluss gekommen, man müsse den Kurzparkern, also dem Einkaufs-Publikum, mehr Flächen auf dem Parkplatz zur Verfügung stellen. Dafür gebe es eigentlich nur den Weg, das Tagesticket abzuschaffen. Denn per Wochen- oder Vierwochen-Parkschein erhalte man die Park-Option für Innenstadt-Beschäftigte.

Außerdem soll der Bauausschuss die Höchstdauer für das Kurzparken An der Schütt auf drei Stunden reduzieren.

Nimmt der Bauausschuss diesen Vorschlag an, wird man ihn nach etwa dreiwöchiger Umstellung des Systems verwirklichen können.

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