Kerwa-Besucher mit allen Wassern gewaschen

18.10.2010, 00:00 Uhr
Kerwa-Besucher mit allen Wassern gewaschen

© Niko Spörlein

Nasskalt ging es in Adelsdorf am Samstag für die rund 20 Kirchweihburschen um deren Chef Florian Utz weiter, denn schon beim Einholen der Fichte aus dem Willersdorfer Wald regnete es.

Da wurden dann beim großen Einmarsch ins Dorf nicht nur die fleißigen Helfer von Utz nass, sondern auch die Adelsdorfer Musikanten, die den Festzug durch den Ort bis zum Gasthaus „Zur Post“ (besser bekannt als „Gulden“) und dann zum Marktplatz begleiteten.

Die Traditionswirtschaft „Gulden“ war der erste Halt für die Burschen auf ihren beschwerlichen Weg, denn hier zapfte Bürgermeister Karsten Fischkal zusammen mit Pfarrer Thomas Ringer ein 30-Liter-Fass an. Gefühlte sechs Schläge donnerte Fischkal auf das Zapfbesteck, bis das goldene Nass auch aus dem Fass floss.

Das erste Mal

Weiter ging es ins Zentrum, um den 26 Meter langen Baum in die Senkrechte zu hieven. Gleich gegenüber richteten sich die Kirchweihburschen mit ihrem beheizten „Burschenzelt“ samt Stehbar einigermaßen gemütlich ein. Das erste Mal, versicherte Florian Utz, habe man am Anfang der Oberen-Bach-Gasse ein kleines Festzelt aufgestellt. „Und das soll auch die nächsten Jahre so geschehen.“.

Während es sich erneut zeigte, dass die „Allerweltskirchweih“ am dritten Sonntag im Oktober eine „Wirtshaus-Kirchweih“ ist, konzentrierten sich die Kerwajungs auf die richtige Brauchtumspflege, schließlich wird „raus getanzt“ und der berühmte „Göger“ bemüht.

Am heutigen Montag wird es in den Gaststuben nochmals besonders hoch hergehen, denn beispielsweise treffen sich in der guten Stube bei den Drei Kronen nicht nur die Freien Wähler, sondern auch die CSU und die SPD, um den Kirchweihausklang zu feiern. Vor den Toren des Landhotels wird am heutigen Montag auch noch das Holzstamm-Wettsägen ausgetragen, bei dem immer wieder interessante Paarungen gegeneinander antreten und um die Wette sägen. Die „Allerweltskirchweih“ gab es am Wochenende nur in Adelsdorf, „Allwetter“ allerorten: Auch in Wachenroth war es nichts Neues, dass es bei der Kerwa regnete. Entsprechend gelassen nahm  die Jugend das Wetter hin, und im Schlachthaus war beste Stimmung. Anders dagegen in der Ebrachtalhalle: Beim dortigen Rockkonzert war der Besuch etwas mager. Besser wurde es dann wieder am Samstag, als die etwas ältere Generation ihren Abend hatte.

Kerwa-Besucher mit allen Wassern gewaschen

© Paul Neudörfer

Am Samstag  kamen die Kerwasburschen bei Dauerregen aus dem Buchfelder Wald, wo sie eine 24-Meter-Fichte geschlagen hatten. Thomas Litz fuhr das Gehölz zum Ort. Dort wartete schon die „kleine Dorfmusik“. Mit Gesang und Musik ging‘s zur Marktschänke wo wieder der Baumstellplatz war. Baumkapo Bernd Wichert gab den Ton an und es war gar nicht so leicht das nasse Holz in die Senkrechte zu stellen. Auf der Baumkrone waren bunte Bänder und Luftballons befestigt und wie es in Wachenroth Brauch ist. Mit verschiedenen Wagen wurde am Sonntag der Kerwasumzug gestartet und am heutigen Montag ist Robbernrenna um 15.30 Uhr angesagt.nr/n