Kira Knauer wird zur Heldin

24.1.2018, 08:00 Uhr
Kira Knauer wird zur Heldin

© Bauer

Bevor es nach dem Weihnachtsurlaub wieder in die Halle ging, hatten sich die Damen II erstmals Anfang Januar zum etwas anderen Trainingslager in Österreich getroffen. Bereits nach diesem Skiwochenende fing jedoch die Erkältungswelle an, die zahlreiche verschiedenste Spielerinnen und auch Trainer Udo Hermannstädter traf. So bereitete man sich zwar konzentriert, aber fast nie vollzählig auf das schwere Spiel gegen Nabburg/Schwarzenfeld vor, das der TSH die einzige Hinrundenniederlage beigebracht hatte. Den Siegtreffer erzielte damals in den letzten Sekunden Nathalie Fleischmann, die im Rückspiel erneut eine entscheidende Rolle spielen sollte. Wegen weiterer Krankmeldungen waren die TSH-Trainer kurz vor Spielbeginn gezwungen, ihre Taktik zu überarbeiten. Schützenhilfe gab es jedoch von der "Ersten" – in Person von Laura Wedrich und Corinna Merz.

Es entwickelte sich bis zum 5:5 ein offenes Spiel. Doch nun verlor die TSH den Faden, bekam in der Abwehr keinen Zugriff mehr auf den Gegner und schloss im Angriff zu schnell ab. So setzten sich die Gäste bis zur 16. Minute auf 9:5 ab. Nach einer Auszeit wurde es zwar wieder besser, dennoch ging es mit einem deutlichen 6:11- Rückstand in die Halbzeitpause.

Um mehr Struktur ins Spiel zu bringen, griff in der zweiten Spielhälfte auch Trainerin Steffi Mittasch ins Spielgeschehen ein. Und ihr Einsatz zeigte Wirkung: Bis zur 38. Minute glich die Heimmannschaft zum 12:12 aus, führte bis zu 44. Minute mit drei Toren und zehn Minuten vor Schluss gar mit 20:16. Doch Nabburg/Schwarzenfeld ließ trotz dünner Bank nicht nach und zeigte eine beeindruckende Moral. In der 54. Minute hieß es wieder 20:20. Es drohte eine Kopie des Hinspiels, als die TSH erst einen Rückstand aufgeholt und dann den Sieg wieder aus der Hand gegeben hatte.

Siebenmeter in letzter Sekunde

Unterstützt von ihren lautstarken Fans kämpften die Herzogenauracherinnen aufopferungsvoll und führten zur Schlusssirene mit 22:21. Doch dies war noch nicht das Ende: Aufgrund eines Fouls bekamen die Gäste noch einen Siebenmeter zugesprochen. Zum Wurf trat die sonst so treffsichere Nathalie Fleischmann an, die davor alle Strafwürfe verwandelt hatte. Doch Kira Knauer parierte den Wurf.

Trainer Udo Hermannstädter fasste zusammen: "Das war ein echtes Herzinfarktspiel! Die Anzahl unserer Fehlwürfe hätte für zwei Spiele gereicht. Natürlich bin ich stolz auf die Mannschaft, wie sie das Spiel gedreht hat, aber wir müssen über die gesamte Spieldauer konstanter in unserer Leistung werden. Die Einstellung beider Teams hat gestimmt – mit dem glücklicheren Ende für uns! Aber auch Kompliment an die Gäste, die sich niemals aufgegeben haben."

TSH: Albrecht, Knauer; Wedrich 2, Krämer 2, Kräck 2, Schilmeier, Reis 1, Willert 4/4, Wittmann 1/1, Mittasch 6, Merz, Orend 3/1, Steinbeißer 1, Denkl n.e.

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