Kita mit Mega-Rampe sucht einen Namen

10.6.2016, 13:59 Uhr
Kita mit Mega-Rampe sucht einen Namen

© F.: Dürschinger Architekten

Uli Wiese, Architekt aus dem Fürther Büro Dürschinger, präsentierte den Stadträten die Pläne detailliert. Wie berichtet, soll auf das großzügige Grundstück, das im Osten an das Novina Hotel angrenzt, ein keilförmiger, insgesamt dreistöckiger Bau mit Platz für vier Krippen- und drei Kindergartengruppen entstehen. Ausgerichtet nach Osten, die leicht in diese Richtung abfallende Landschaft aufnehmend.

Auch über den Clou des Bauplans, die Landschaftsrampe, haben wir bereits berichtet. Architekt Wiese stellte sie in der Sitzung am Dienstag aber noch in weiteren, über den Spaßfaktor für die Kinder hinausgehenden Funktionen vor. Die Nutzer der KiTa können über die Rampe mit ihrem zehnprozentigen Gefälle nicht nur aus dem ersten Stock zum Spielen ins Freigelände rennen oder auch mit dem Bobby Car fahren. Wenn es denn sein muss, bildet die Rampe auch einen schnellen Fluchtweg, der die Brandschutz-Vorschriften erfüllt und extra Treppen überflüssig machen.

Ein Aspekt, der zum Beispiel Petra Mauser (SPD) überzeugte. Sie bekannte, ursprünglich den Entwürfen skeptisch gegenübergestanden zu haben — vor allem der Rampe wegen. Jetzt aber sei sie überzeugt.

Uli Wiese schilderte auch den landschaftsgebundenen Grundgedanken bei der Planung. Es biete sich einfach an, das Gebäude aus der Landschaft heraus zu entwickeln, denn das Gesamtkonzept der Herzo Base sehe dort ja „das grüne T“ vor, einen T-förmigen Grünzug, an den das KiTa-Grundstück grenzt. Eine Leitlinie sei auch gewesen, relativ viele Kinder ins Obergeschoss zu bringen und jeder Gruppe sozusagen ein eigenes Reich zu bauen, sprich Gruppenräume mit Pantry, in „Raumnestern“ zusammengefasste Stauräume für das nötige Material und einen eigenen Ausgang zu einem überdachten Laubengang und zur Rampe zum Freigelände.

Im Erdgeschoss soll ein gut belichteter Mehrzweckraum und eine Aula gleich nach dem Eingang kommen, dahinter das Leitungsbüro und die knapp 45 Quadratmeter große Küche.

Wichtig sei auch der mit 40 Stellplätzen große Parkplatz als „Puffer“ zum Olympiaring hin, der, wenn erst durchgebunden, eine vielbefahrene Straße wird. Bürgermeister German Hacker betonte, das Gebäude werde natürlich auch für alle anderen Verkehrsmittel erschlossen, also mit Rad- und mit Fußwegen. Es liegt auch unmittelbar an der StUB-Trasse.

Franz-Josef Lang (CSU) äußerte „Respekt“ vor der hochwertigen Architektur. „Mich begeistert das Gebäude.“ Er ging darin einig mit Renate Schroff (SPD). Sie fand, das Haus passe gut zu der Architektur der benachbarten Gebäude der Firma adidas. Die Stadt, so Schroff, müsse „auch mal einen Punkt setzen.“

Die gut 4,6 Millionen Euro — Schätzkosten mit einem Schwankungsgrad von zehn bis 20 Prozent nach unten und oben — sind aber auch ein „stolzer Preis“, so Stefan Wirth (CSU). Auf die entsprechende Frage bekam Wirth zu hören, Baukostenindex berücksichtigt liege der Preis pro KiTa-Platz in etwa auf der Höhe wie bei der Franziskus-Tagesstätte.

„Eindrucksvoll“, war der Kommentar von Siegbert Sendner (SPD). Und Sandra Wüstner (SPD), Erzieherin von Beruf, würde „sofort dort arbeiten wollen“, wie sie sagte. Ein Name, so Pfarrerin Nina Mützlitz, muss noch gefunden werden. Den Arbeitstitel „Gewächshaus“ hatte Renate Schroff kritisiert.

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