Knaller zum Saisonstart

15.5.2015, 16:07 Uhr
Knaller zum Saisonstart

© Foto: Theo Kiefner

Traditionell beginnen die bayerischen Freiluftmeisterschaften der Leichtathleten mit den Langstaffelmeisterschaften, bei denen die Höchstadter seit vielen Jahren immer mindestens eine Medaille mit nach Hause gebracht haben. In diesem Jahr schien aber zumindest der Titel in der Männerklasse an die LG Regensburg vergeben zu sein.

Kurt Ring, der Macher in der Donaustadt, brachte fast ausschließlich seine Besten an den Start. Der LSC konnte nicht ganz in Topbesetzung antreten, Bastian Grau braucht noch einige Zeit nach seinem Ermüdungsbruch, doch Tobias Budde an der Seite von Marco Kürzdörfer und Martin Grau gewann schon so einige wichtige Rennen für den LSC. So sollte die bessere Taktik im Kampf um den Staffelthron am Ende entscheiden.

Insgesamt zehn Staffeln, darunter je zwei aus Regensburg und Höchstadt, standen an der Startlinie. Budde machte auf den ersten 700 Metern das Tempo und übergab knapp hinter Regensburg nach etwa 2:30 Minuten auf Kürzdörfer. Dieser ging etwas angeschlagen ins Rennen. Nach seinem privaten Ausflug zu einem Charitylauf in München, bei dem er am Stück über 50 Kilometer absolvierte, bekam er in der Folgewoche etwas Beugerprobleme. Im Rennen selbst war davon nichts zu sehen. Er setzte sich taktisch klug hinter den eigentlichen Langstreckler Philip Pflieger, um 300 Meter vor der nächsten Übergabe den Turbo zu zünden. Mit einer 56er Schlussrunde bracht er das LSC Team mit gut 20 Metern in Führung.

Schlussläufer Martin Grau, der erst kurz zuvor aus seinem zweiten Höhentrainingslager aus den USA zurückgekehrt war, zeigte keinerlei Ermüdungserscheinungen und legte wie ein D-Zug los. In seinem Nacken saß kein Geringerer als die aktuelle Nummer zwei über 1500m in Deutschland, Florian Orth. Dieser versuchte mit allen Mitteln die Lücke zu schließen, aber der Hindernisspezialist hielt dagegen. Auf der Zielgeraden gab es dann einen packenden Zweikampf, den der Biengartner für sich entscheiden konnte. Beide Teams trieben sich damit zu absoluten nationalen Spitzenzeiten (7:18,35 zu 7:19,22) Die Einzelzeiten von Grau (2:21) und Orth (2:19) sind ebenfalls bundesweit top.

Team II des LSC mit Christian Amon, Florian Lang und Alexander Barth wollte neben einer guten Platzierung auch die Norm von 7:40 für die „Deutschen“ unterbieten. Doch Amon erwischte einen schwarzen Tag, eine Erkältung hätte ihn fast außer Gefecht gesetzt und so konnte er nicht an seine Trainingsergebnisse herankommen. So blieben am Ende Platz vier in 7:46,50 und die Gewissheit, dass auch Zeiten aus dem letzten Jahr für einen Start herangezogen werden können.

Damit ist die Freiluftsaison endgültig eröffnet. In Regensburg werden am Samstagabend Kürzdörfer und Budde versuchen, ihre 1500m-Bestzeiten zu unterbieten. Kürzdörfer schielt dabei bereits auf die Norm von 3:49,00 für die DM im Frankenstadion. Barth versucht sich das erste Mal an den 400m. Einen Tag später absolviert Zacharias Wedel seinen letzten Test über 2000m Hindernis in Pliezhausen bevor er am 5.6 in Regensburg über 3000m Hindernis bei den „Bayerischen“ an den Start geht. Martin Grau wird erst am Pfingstwochenende wieder an der Startlinie stehen. In München versucht er seine über zwei Jahre alte Bestzeit zu unterbieten.

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