Konrad Körner ist im Rennen um die Europa-Mandate

17.11.2018, 08:00 Uhr
Konrad Körner ist im Rennen um die Europa-Mandate

© Foto: CSU

"Nicht nachvollziehbar", so ist für den Vorstand der Jungen Union Mittelfranken der Listenvorschlag der Parteiführung. Fünf Vorstandsmitglieder sind damit an die Öffentlichkeit gegangen. Sie schreiben, eigentlich habe der Bezirksvorstand der Mutterpartei CSU nach zwei Sitzungen dem Herzogenauracher Konrad Körner das Vertrauen ausgesprochen, die CSU Mittelfranken als Spitzenkandidat in die Europawahl zu führen.

Aber nach einem Treffen der Parteiführung, indem es neben der Zukunft des Noch-Parteichefs Horst Seehofer auch um die Aufstellung der Europa-Liste gegangen sei, sei der Wunschkandidat der Basis, Konrad Körner, plötzlich zurückgestuft worden auf den letzten Platz des Listenvorschlags. Marlene Mortler aus Dehnberg bei Lauf, Bundestagsabgeordnete des Stimmkreises Roth/Nürnberger Land, belegt seitdem den Platz, den die Mittelfranken-CSU eigentlich dem jungen 26-jährigen Herzogenauracher zugedacht hätte.

So die Darstellung der Jungen Union, die mit diesem Platzwechsel den Wusch der Basis als konterkariert ansieht. Und damit auch das Votum "für die notwendige Erneuerung unserer Partei".

Denn, so schreiben die JU-Vorstände Timo Greger, Hubertus Saule, Fabian Trautmann, Daniel Matulla und Sophia Schenkel, just gegen Marlene Mortler hätte sich Körner in einer Stichwahl innerhalb der Bezirks-CSU bei einer Tagung am Samstag in Heilsbronn durchgesetzt. Nun aber stehe die 63-jährige Bundestagsabgeordnete und Drogenbeauftragte der Bundesregierung hinter Manfred Weber, Angelika Niebler, Markus Ferber, Monika Hohlmeier und Christian Doleschal — Letzterer freilich auch ein Vertreter der JU aus der Oberpfalz — auf dem sechsten Listenplatz, der eigentliche Spitzenkandidat der CSU Mittelfranken auf dem elften und letzten.

Mit diesem Vorschlag werden sich am 24. November die Delegierten der Ortsverbände in der Nominierungskonferenz befassen und die Liste endgültig festlegen. Änderungen sind dabei nicht unmöglich, doch erfahrungsgemäß unwahrscheinlich.

Warum man Beschlüsse der Basisverbände derart ignoriere, sei für die JU Mittelfrankens nicht nachvollziehbar. Ebenso wenig nachvollziehbar sei, wie so innerparteiliche Demokratie funktionieren solle. Eigentlich, schreiben die JUler, sei die Partei mit Recht stolz darauf, neben Altersgruppen und Geschlechtern stets auch die bayerischen Regionen einzubinden.

Konrad Körner selbst hat auf Anfrage Verständnis für die Enttäuschung seines JU-Bezirksvorstands geäußert. Für sich selbst sagte er aber, mit 26 könne er über so etwas noch nicht enttäuscht sein, denn er habe ja noch alles vor sich. Körner, Jurist in der Promotionsarbeit, wies auch darauf hin, dass seine Parteifreundin Marlene Mortler ja auch Landesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Landwirtschaft in der CSU sei. Somit gehe sie als Spitzenkandidatin der Landwirtschaft für die CSU ins Rennen, die der Partei ja wichtig sei. Joachim Herrmann, der CSU-Bezirksvorsitzende, war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

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