Körper in Form eines Sessels

3.2.2009, 00:00 Uhr
Körper in Form eines Sessels

© Welker

Noch während der einführenden Worte des Kunst-LK-Leiters Michael Rix waren die jungen Künstler am Arbeiten. Schließlich sollte alles perfekt hängen, um die Facharbeiten im rechten Licht erscheinen zu lassen. Auch Schulleiter Norbert Schell meinte, es sei sicher schwer, mit einer künstlerischen Arbeit abzuschließen, wenn man lange daran gearbeitet habe.

Ein knappes Jahr hatten die 16 LK-Schüler Zeit, um ihre Facharbeiten fertig zu stellen. Manch einer wie Max Fischer kann sich seine Leidenschaft später auch einmal als Beruf vorstellen. Durch die Produktion eines Zeichentrickfilms ist er seinem Ziel, Regisseur zu werden, schon ein Stückchen näher gekommen. Die Nachtschichten, die Fischer für seine Facharbeit seit dem Herbst eingelegt hat, nimmt er für seinen Traum gerne in Kauf.

Wie Fischer haben sich die LK-Schüler Florian Janisch, Benjamin Kuckuk und Johannes Kourtides ebenfalls mit Filmen beschäftigt. Das Ergebnis – drei vollkommen unterschiedliche Kurzfilme – wurden den Gästen zu Beginn der Vernissage in der Aula vorgeführt. Während es bei dem nachdenklichen Film von Kuckuk ganz ruhig in der Aula wurde und man den Besuchern deutlich ansah, dass sie sich über das Gesehene ernsthaft Gedanken machten, brachte der Animationsfilm von Janisch das Publikum immer wieder zum Lachen. Zu den Kunst-LK-Beiträgen gesellten sich zudem die Gedichtverfilmungen, die Helena Grebner und Sabrina Stäbler als Facharbeit im LK Deutsch erarbeitet haben.

Dokumentation Fett/Mager

Die Aula war jedoch nur ein Ort, an dem die jungen Künstler ihre Arbeiten präsentierten. Auf den Fluren des Neubaus konnten die Besucher fotographische und gezeichnete Facharbeiten bestaunen. Wohl zur Freude aller Gymnasiasten werden viele Facharbeiten dort auch noch nach der Vernissage zu sehen sein. Anders sieht es mit den Facharbeiten aus, die in den Klassenzimmer ausgestellt wurden. Sie müssen dem Schulalltag wieder weichen. Unter anderem hat Katharina Gumbrecht ein eigenes Zimmer für ihre Facharbeit bekommen. Sie setzte sich durch Fotos mit dem Thema «Fett/Mager – eine Dokumentation« auseinander.

Bei selbst gemachten Häppchen kam man mit der Künstlerin – wie auch mit allen anderen LK-Schülern – schnell ins Gespräch. Gumbrecht hatte die Idee zur Facharbeit auf Grund eines traurigen Anlasses: Immer mehr Menschen aus ihrem Freundeskreis hatten mit Essstörungen zu kämpfen. Mit ihrer Facharbeit will Gumbrecht vor allem zeigen, dass dick nicht gleich hässlich ist. Aus dieser Studie der Körperformen kam der Jugendlichen die Idee, dass ein Körper eine ähnliche Form wie ein Sessel hat und sie entschloss sich, zu ihrem Thema einen Sessel zu bauen. Dies wurde ihr finanziell durch den Freundeskreis des Gymnasiums Herzogenaurach ermöglicht.

Weiter an der Ausstellung teilgenommen haben: Jana Dupke, Kathrin Sammetinger, Kai Barnickel, Mathias Krämer, Rebecca Völker, Yasmin Matusek, Theresa Distler, Stefanie Jeßberger, Anne Batz, Sabine Kählke, Clara Gies und als Gast die Englisch-LK-Schülerin Nathalie Richardson.