Krankenhaus Höchstadt: Zwölf Vollzeitstellen Pflege geplant

16.11.2020, 06:00 Uhr
Krankenhaus Höchstadt: Zwölf Vollzeitstellen Pflege geplant

© Foto: Niko Spörlein

Die Mitglieder des Krankenhausausschusses empfahlen dem Kreistagsplenum in ihrer Sitzung einstimmig die Annahme des Wirtschaftsplanes für das kommende Jahr, der voraussichtlich mit 14,90 Millionen Euro an Erträgen und 16,85 Millionen Euro an Ausgaben schließt.

Somit ergibt sich ein Fehlbetrag im Haushalt in Höhe von 1,95 Millionen Euro. Eine Zahl, meinte Nico Kauper (JU), die wohl stets ins Auge gefasst werde, die aber seit drei Jahren rückläufig sei.

2019 betrug das Defizit 2,66 Millionen, 2020 wird es 2,16 Millionen betragen. 2021 berechnete der neue Kaufmännische Leiter am Kreiskrankenhaus Sankt Anna in Höchstadt,Thomas Menter, einen Zuschuss des Trägers, also vom Landkreis, ein Defizit in Höhe von 1,95 Millionen.

Einsatz des Personals

"Das sind von einem auf das andere Jahr über 210 000 Euro weniger", so Kauper. Man solle nicht immer diese Zahl in den Mittelpunkt stellen, vielmehr die Leistungen des Krankenhauses und den Einsatz des Personals.

Auf der Einnahmeseite stehen ganz oben im Finanzplan natürlich die Erlöse aus den Krankenhausleistungen, die voraussichtlich mit 12,99 Millionen Euro zu Buche schlagen werden; ein weiterer Brocken auf der Habenseite sind die Einnahmen aus Fördermitteln – 1,04 Millionen Euro.

Dem stehen üblicherweise die Personalkosten mit 10,23 Millionen Euro gegenüber, der Materialaufwand mit 4,27 Millionen Euro und der sonstige, betriebswirtschaftliche Aufwand mit 1,23 Millionen Euro. Stabile Zahlen, die Landrat Alexander Tritthart veranlassten festzustellen, dass man "auf einem guten Weg" sei, allerdings werde man auf allen Ebenen die wirtschaftliche Situation stets im Auge behalten. Das alles natürlich vor einem Hintergrund, der auch eine Herausforderung sei.

"Werbeprämie"

Er nannte die anhaltende Coronakrise, die personell und wirtschaftlich belaste, andererseits sehe man den Mangel an Fachkräften auch am Krankenhaus in Höchstadt, insbesondere bei der Pflege, auch im ärztlichen Bereich.

"Wir planen zwölf zusätzliche Vollzeitstellen in der Pflege", so der Landrat, und man werde dies auch noch mit einer "Werbeprämie" in Höhe von 2500 Euro unterstützen. Sankt Anna sei nach der Generalsanierung, die wahrscheinlich im vierten Quartal 2020 weitgehend abgeschlossen werden könne, bestens aufgestellt.

Es zeige sich nun ein hochmodernes Ambiente mit vier Fachabteilungen in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Erlangen.

80 Planbetten, 24-Stunden-Dienst, 365 Tage im Jahr stehe man parat. Die technische Ausstattung, die neue Intensivstation, eine hochmoderne endoskopische Abteilung, die Zentralsterilisation, Röntgengeräte auf dem allerneusten Stand; seit kurzem nun auch die fertiggestellte neue zentrale Notaufnahme.

Der neue pflegerische Leiter, Andreas Blesch, hat hier die Fäden in der Hand. Hier würden jetzt alle Notfallpatienten nach dem "Manchester-Triage-System" im Rahmen einer Ampelregelung eingestuft und nach medizinischer Dringlichkeit behandelt.

Der Träger setzt noch einen Investitionskostenzuschuss obendrauf. Der werde mit Zustimmung der Lokalpolitiker von 100 000 auf 200 000 Euro erhöht, so der Landrat.

In diesem Zusammenhang sei natürlich auch noch zu erwähnen, dass sich das "Pflegepersonal-Stärkungsgesetz" positiv auf das Budget auswirke.

Die sehr hohen Personalkosten, insbesondere für Zeitarbeitskräfte, werde man aber im Blick behalten. Diese Kosten seien, so Konrad Gubo (SPD), "eine ansteckende Krankheit", die bekämpft werden müsse.

"Nur ein guter Arbeitgeber wird am Ende der Sieger im Personalwettkampf sein", so Martina Stamm-Fibich (SPD).

Man müsse die Arbeit am Krankenhaus und die räumliche Nähe sehr hoch einschätzen, meldete sich Manfred Bachmayer (Grüne), denn Eckentaler hätten diese Versorgung nicht vor der Haustür.

Unter dem Strich dankten alle Mitglieder des Krankenhaus-Ausschusses dem Personal für dessen Leistungen.

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