Lebensmittel vor dem Müll retten

27.1.2020, 18:29 Uhr
Lebensmittel vor dem Müll retten

© Foto: Edgar Pfrogner

Für solche und ähnliche Fälle hat Marina Hawel die Gruppe "Foodsharing ERH" gegründet. Via Facebook können diejenigen, die etwas abzugeben haben, und diejenigen, die die Lebensmittel gerne hätten, in Kontakt treten.

Die Höchstadterin hat damit eine Idee übernommen, die in größeren Städten wie Nürnberg schon seit längerem erfolgreich praktiziert wird. "Man merkt das ja immer wieder selbst", sagt die 28-jährige Mutter von zwei kleinen Kindern. "Man geht einkaufen und hat danach viel zu viel im Kühlschrank." Oder man wird kurzfristig eingeladen und hat nun die Zutaten für das eigentlich geplante Abendessen übrig.

Netter Nebeneffekt

Als Nebeneffekt wünscht sich Hawel, dass Verbindungen zwischen den Menschen entstehen, denn "die Leute reden ja nicht mehr miteinander".

Und was kann man nun abgeben? "Eingemachtes zum Beispiel oder Joghurts, selbst wenn diese kurz vorm Ablaufen sind", meint Hawel. Noch verpackte Lebensmittel, die nach einer größeren Feier übrig sind: "Ein Mitglied der Gruppe hat nach Silvester zum Beispiel Raclette-Käse angeboten." Den aus Versehen falsch gekauften Kaffee. Die Lebensmittel, die vor dem mehrwöchigen Urlaub noch im Kühlschrank stehen. Oder eben im Sommer Äpfel, Kirschen, Erdbeeren oder was sonst im Übermaß im Garten anfällt.

Schwierig werde es mit frisch zubereiteten Nahrungsmitteln: Sie selbst habe einmal überzählige Burger-Pattys eingestellt, berichtet Hawel. "Aber die fanden keinen Abnehmer."

Mehr als 140 Mitglieder hat die Foodsharing ERH-Gruppe bei Facebook schon. Für ihre Initiative erntet die junge Höchstadterin, die selbst gerne kocht und einweckt, viele positive Reaktionen. Wer Interesse an angebotenen Lebensmitteln hat, meldet sich beim jeweiligen Anbieter. Die Adresse, bei der dann abgeholt werden kann, wird per Privatnachricht mitgeteilt, ist also nicht öffentlich sichtbar.

 

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