Letztes Jugend-Gold

14.2.2011, 17:10 Uhr
Letztes Jugend-Gold

© privat

Für Schwenger war das Turnier in Rheinhausen die letzte Teilnahme an einer Jugendmeisterschaft. Nächstes Jahr muss er bei den Aktiven ran. Er startete in der U19 in allen drei Disziplinen, wobei er mit Isabell Herttrich im Mixed genauso wie mit Fabian Holzer im Herrendoppel jeweils an eins gesetzt war. Im Herreneinzel wollte der 18-Jährige mal sehen, wie weit er kommt und hoffte, einige seiner Konkurrenten ein bisschen zu ärgern, da er zuletzt nur noch selten Einzel spielte.

Letztes Jugend-Gold

© mts

Im Mixed zeigten Schwenger/Herttrich ihre Ausnahmestellung in Deutschland und marschierten ohne Probleme ins Halbfinale. Selbst da hatten Niclas Lohau und Lena Bonnie (Nordrhein-Westfalen) nicht den Hauch einer Chance.

Im Finale trafen die beiden Franken auf Schwengers Doppelpartner Holzer und Fabienne Duprez. Die Favoriten taten sich unerwartet schwer, was sicherlich damit zusammenhing dass ihren famos aufspielenden Gegnern vieles gelang. So stand es zum Ende des ersten Satzes 13:18. Unbeirrt spielten Schwenger/Herttrich weiter und schafften das schier Unmögliche. Sie zogen gleich und gewannen noch mit 21:19. So ging es auch im zweiten Satz. Wieder machten sie einen hohen Rückstand wett und sicherten sich mit 21:19 den ersten Deutschen Meistertitel 2011.

Ein ähnliches Bild zeigte sich auch im Finale im Herrendoppel. Sehr oft lagen Schwenger/Holzer zurück, doch in den entscheidenden Momenten zeigten sie ihre Klasse und gewannen so den ersten Satz. Im zweiten Satz mussten sie in die Verlängerung, bevor sie mit 22:20 gewannen und der Niederndorfer sich seinen zweiten Titel sicherte. Zuvor hatten die beiden problemlos alle Vorrundenspiele dominiert und auch das Halbfinale klar gewonnen.

Im Einzel merkte man ihm zu Auftakt gegen Jan Borsutzki aus Berlin die mangelnde Spielerfahrung an, denn er lag ständig zurück, machte sehr viele Fehler und verlor den ersten Satz. Der zweite Satz war dann deutlich besser, und er gewann ihn klar. Der dritte Satz war nichts für schwache Nerven. Beide schenkten sich nichts, aber Schwenger konnte in der Verlängerung doch noch vorbeiziehen und stand im Viertelfinale. Dort wartete sein ehemaligen Doppelpartner Peter Lang aus Hessen auf ihn, den er unerwartet glatt in zwei Sätzen bezwang.

Im Halbfinale traf er auf die deutsche Nummer 1. In einem packenden Spiel verlor Schwenger knapp in zwei Sätzen, den letzten in der Verlängerung, war aber anschließend rundherum zufrieden.

Mit Partnerin Isabell Herttrich wurde ihm noch eine besondere Ehrung zugedacht. Die beiden wurden mit dem Bernd-Steimle Ehrenpokal ausgezeichnet. Dieser Pokal geht an den oder die Nachwuchsspieler, die in der vergangenen Saison eine besonders herausragende Leistung vollbracht hatten. Das Duo hatte bei der Weltmeisterschaft in Mexiko mit Bronze die bislang erste und einzige Medaille für Deutschland erkämpft.

Die nächsten Wochen werden stressig für Schwenger. Neben dem Abitur geht jetzt die Vorbereitung auf die in Finnland stattfindenden Europameisterschaften im April los. Dort hat er sich einiges vorgenommen.

In der U17 hatte sich Lisa Niepelt gemeinsam mit Julia Eisenkolb aus Prien im Damendoppel qualifiziert. Sie sorgten gleich für eine Überraschung und besiegten die an acht gesetzte Paarung Julia Bantin (Hamburg)/Larina Tornow (Niedersachsen) mit 21:17, 16:21 und 21:18. Im Viertelfinale schlugen sie sich gegen die an eins gesetzten Annika Horbach und Hannah Pohl (Nordrhein-Westfalen) gut. Im ersten Satz (18:21) schnupperte sie an einer Sensation, im zweiten (7:21) verloren sie aber den Faden. Platz neun ist aber dennoch ein großer Erfolg.