Literweise Sekt zum Rekordsieg

10.5.2010, 00:00 Uhr
Literweise Sekt zum Rekordsieg

© Niko Spörlein

In ihrem letzten Saisonpunktspiel (die Kür im Pokal folgt ja noch) zeigte die über 60 Minuten frei und unbeschwert aufspielende Mannschaft, was ein Meister mitbringen muss: Tempo, Spielwitz und jede Menge Spaß am Handball.

An diesem Spieltag schien fast alles zu gelingen: War es ein schöner Kempa-Trick von Daniela Leschke, schöne Würfe von Sandra Rösch und Janka Kräck über Linksaußen oder blitzsaubere Gegenstoßpässe von Ellen Mauritz oder Birte Köbberling.

Die TSH trat jedoch auch gegen einen schwach aufgestellten Gegner aus Heroldsberg – der unlängst selbst noch in der Bayernliga am Ball war – an, der es den Herzogenauracherinnen oftmals viel zu einfach machte.

Wogende Angriffswellen

Nach zwölf Minuten kam der Gastgeber zum dritten Treffer, während die TSH schon zehn erzielt hatte. An den Mienen der Tuspo-Spielerinnen konnte man schon eine Art Resignation ablesen. Außer den agilen und zeitweise durchsetzungsstarken Laura Noll und Conny Macarei gelang dem Rest des Schlusslichts nicht all zu viel Zählbares. Viel zu statisch und unbeholfen wirkte der Angriff der Heimmannschaft, während die Herzo-Frauen mit mächtigen Schritten aus der ersten und zweiten Welle auf das gegnerische Tor zumarschierten.

Trainer Udo Hermannstädter freute sich, dass vor allem die Jungen, wie Daniela Leschke, Janka Kräck und Josefine Valdmaa, ihre langen Einsatzzeiten nutzten. Alle reihten sich in die Torschützenliste ein, die an diesem Tag von einer starken Tina Müller mit neun Toren angeführt wurde. Deren harten Würfen aus dem Rückraum konnte die meist chancenlose Torhüterin der Gastgerberinnen nur hinterher schauen.

Kurz vor dem Halbzeitpfiff konnte Heroldsberg noch drei Chancen nutzen und immerhin noch den Treffer zum 10:21 markieren, war aber bereits zu diesem Zeitpunkt geschlagen. Auf der TSH-Auswechselbank präsentierte man bereits stolz die Aufsteiger-Shirts und hatte einfach nur großen Spaß am Spiel.

Zwar wurden die Spielerinnen von Hermannstädter das ein oder andere Mal etwas schludrig, doch selbst dumme Abspielfehler wurden angesichts der bevorstehenden Meisterschaftsfeier mit einem Lächeln verziehen.

Dennoch ließen sich die TSH- Damen nie gehen und wollten selbst in den letzten Spielminuten noch das beste Ergebnis erzielen. So schmiss sich Christina Wölfel nach einem bereits verloren geglaubten Ball, und Martina Beer zündete einige Male den Turbo, um die geplante »45« dingfest zu machen. Diese Marke verhinderten in den letzten Spielminuten zwei Mal die Latte und zwei Mal die Torhüterin Heroldsbergs, doch auch mit 43 geworfenen Toren war man in ordentlicher Feierlaune.

Nach der Übergabe der Ehrenurkunde und des Meisterwimpels durch einen Vertreter des bayerischen Handballverbandes ging es dem Meistertrainer an den Kragen. Von einem Gönner gab es reichlich Sekt, mit dem Hermannstädter eine ordentliche Dusche verpasst bekam. Die Mannschaft zog nach der Partie weiter zum Fototermin mit Sponsoren und Fans des Teams und anschließend ließ an den Abend gemütlich mit viel »Gesang« beim Stammitaliener, der mit einem meisterlichen Buffet aufwartete, ausklingen.

Das Sahnehäubchen wartet jedoch noch auf die erfolgsverwöhnten TSH-Damen, die ja bekanntlich das bayerische Pokalfinale erreichen konnten. Am Vatertag soll dann neben dem Meisterwimpel auch der Pott im Vereinsheim seinen Platz finden.

TSH: Mauritz, Brunner, Simmerlein; C. Wölfel 2, Orend 2, Berner 4/1, Beer 7/1, Köbberling 3, Leschke 5, Müller 9/1. Kräck 5, Valdmaa 1, Rösch 5.