Longhorns: Großer Kampf auch ohne Kapitän

4.2.2018, 16:47 Uhr
Longhorns: Großer Kampf auch ohne Kapitän

© Foto: Ralf Rödel

Somit verteidigten die Münchner Vorstädter den Platz an der Sonne in einer dichtgedrängten Spitzengruppe, während die Longhorns im hinteren Mittelfeld auf Rang zehn liegen.

Zu Beginn wirkte es aber so, als ob nicht die Hachinger, sondern die Herzogenauracher der Tabellenführer wären. Die Hausherren waren als krasse Außenseiter ins Spiel gegangen, zumal bekanntlich mit Kapitän Mike Kaiser einer der wichtigsten Longhorns aufgrund einer Knöchelverletzung fehlte. Mit einer unerwarteten Entschlossenheit und Selbstverständlichkeit traten die Aurachstädter auf und konnten so schnell in Führung gehen.

Krause aus allen Rohren

12:6 stand es nach fünf Spielminuten und das Publikum war entzückt, herrschte nach den schlechten Nachrichten um Kaiser vor dem Spiel doch eher Weltuntergangsstimmung. Aber Daniel Krause, der mit 25 Punkten der mit Abstand beste Herzogenauracher war, ballerte aus allen Rohren und markierte Punkt um Punkt. Unter dem Korb rackerte der explosive Ben Gahlert ohne Ende und zeigte, dass man auch schon mit 18 Jahren zu den besten Athleten der Liga gehören kann. Ein krachender Dunking hier, ein Rebound 20 Zentimeter über den Ring und die TSH war in gutem Fahrwasser.

Allerdings waren die Oberhachinger auf Dauer davon wenig beeindruckt und kamen durch ihre Centerriege um Moritz Wohlers und Miljan Grujic wieder heran, sodass es zur Viertelpause 23:23 stand.

Im weiteren Verlauf des zweiten Viertels übernahm nun mehr und mehr John Boyer, der umsichtige Aufbauspieler der Gäste, das Kommando und zeigte, was mit einer überragenden Übersicht auch ohne viel Aufwand zu bewerkstelligen ist. Ein Pass nach dem anderen spielte einen seiner Mitspieler frei, der dann genau wussten, was zu tun war. So wechselte das Momentum auf die Seite der Tropics.

Die TSH musste sich etwas einfallen lassen. Dies tat sie auch, indem sie auf eine Zonenverteidigung umstellte, wodurch sie den Rhythmus ihrer Kontrahenten störten. In der Offensive konnten Patrick Horstmann und Stefan Dinkel Zählbares generieren und zur Halbzeit lag die TSH nur noch mit 43:47 im Rückstand.

Im dritten Viertel machte sich die kürzere Bank der Longhorns bemerkbar. Die Oberhachinger nutzten diese Schwächephase, um mächtig aufs Gaspedal zu treten und zogen erst mal davon. Aber dies ließ sich Daniel Krause nicht gefallen und schlug mit einigen Dreipunktwürfen zurück, sodass die Seinigen weiter im Spiel blieben. Vor dem Schlussabschnitt stand es dann 70:62 für die Gäste.

Im letzten Viertel gaben die Herzogenauracher noch mal alles, aber sie konnten einfach gegen die Übermacht der Oberhachinger wenig ausrichten. Wann immer ein Hoffnungsschimmer am Horizont zu verzeichnen war, wussten die Oberbayern die richtige Antwort, wodurch sie konstant einen acht Punkte Vorsprung aufrechterhalten konnten. Die Longhorns verkauften sich aber gut, kämpften ohne Ende, aber die Oberhachinger waren schlichtweg besser, weshalb sie auch verdient gewannen.

Aber das couragierte Spiel der TSH rang selbst dem gegnerischen Coach Mario Matic ein großes Kompliment ab: "Wir hätten nicht gedacht, dass die Herzogenauracher derart engagiert auftreten würden. Nach dem Ausfall von Mike Kaiser hatten wir mit einem entspannteren Spiel gerechnet. Aber sie kamen raus, kämpften und rannten ohne Ende, spielten einen gut strukturierten Basketball und machten uns das Leben so richtig schwer. Wir sind glücklich, zwei Punkte mit nach Hause nehmen zu können. Und die TSH wird in dieser Verfassung sicherlich nichts mit dem Abstieg zu tun haben."

Longhorns: Dinkel 8, Horstmann 12, Gahlert 17, Kwilu 2, Eismann 4, V. Kaiser, Krause 25, Nakic 6, Schlindwein, Übbing 2.

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