Longhorns legen zu spät los

28.9.2014, 16:35 Uhr
Mike Kaiser war der Topscorer der Longhorns.

© Horst Linke Mike Kaiser war der Topscorer der Longhorns.

Im ersten Viertel zeigte sich das Spiel auf einem hohen, ausgeglichenen Niveau, in dem kein Team einen Vorteil herausspielen konnte. Für die Longhorns übernahm Christian Imberi die Verantwortung und hielt die Seinen durch zwei Dreipunktwürfe im Spiel. Bei den Gastgebern war der alles überragende Brandon Adams mit allein zehn Punkten im ersten Viertel, der Dreh- und Angelpunkt im Spiel. Der knapp zwei Meter große und 120 Kilo schwere US-Amerikaner überpowerte die Longhorns nach Belieben und angelte sich neben vielen Punkten (am Ende 23) zudem Rebound um Rebound. Nach sieben Minuten stand es 15:15. Doch nun erwischten die Vilsbiburger eine gute Phase und nach zwei Dreiern und einem Korbleger von Nikolaus Märkl führten sie zur Viertelpause mit 23:17.

Im zweiten Viertel widerfuhr den Aurachstädtern (ohne Monty Rogers angereist) nun Bitteres. Vorne ging nichts mehr zusammen, ein Wurf nach dem anderen ging fehl. Die Vilsbiburger spielten sich in einen Rausch. Egal ob unterm Korb, aus der Mittel- oder Dreier-Distanz, die Niederbayern tragen alles. Und ging doch mal ein Wurf daneben, war Adams da und angelte sich den Offensivrebound und ermöglichte so den Baskets immer wieder zweite und dritte Wurfversuche. Dementsprechend setzten sich die Niederbayern konstant von den Gästen ab (Halbzeitstand 48:30).

Charakter gezeigt

Im dritten Viertel ging es zunächst genauso weiter. Die Vilsbiburger setzten sich weiter ab, Lubos Novy und John Boyer sorgte für die Hausherren für die Punkte und die TSH lag nach drei Minuten mit 32:59 im Hintertreffen. Doch plötzlich wendete sich das Blatt. So demütigen wollten sich die Langhörner dann doch nicht und spielten plötzlich mit ungekannter Intensität. Vorne startete Mike Kaiser seine persönliche Aufholjagd, erzielte acht Punkte in Folge und so verkürzten die Longhorns bis vor dem Schlussabschnitt auf 44:64.

Ganz so als erhielten die Herzogenauracher einen Energieschub, explodierten sie förmlich. Hinten ließen sie nichts mehr zu und vorne trafen sie traumwandlerisch sicher. Benno Schüpferling netzte zwei Dreier ein und Neuzugang Ryan DeMichael setzte sich unter dem Korb durch. Hinten hielten Benedikt Aumeier, Adrian Dlugosch und Julian Patton den Laden zusammen und die TSH verkürzte sukzessive.

Im weiteren Verlauf setzte Markus Person wichtige Impulse, und die TSH war eine Minute vor Schluss auf 70:72 dran. Peter Simon hatte die Chance mit einem Dreier die Longhorns in Führung zu bringen, scheiterte jedoch knapp und die Vilsbiburger punkteten im Gegenangriff durch Michael Mayr – das war die Entscheidung.

Der neue TSH-Trainer Aidin Kabir zog Bilanz: „Vilsbiburg gehört mit Sicherheit zu den Topteams der Liga, aber trotzdem dürfen wir uns das Spiel im zweiten und dritten Viertel nicht so leicht aus den Händen nehmen lassen. Klar haben sie zwei überragende Profispieler, aber wie man im vierten Viertel gesehen hat, können wir durchaus mit ihnen mithalten. Uns hat einfach zu Beginn die Intensität gefehlt und wir haben den Kampf nicht angenommen. In den kommenden Wochen müssen wir zum einen an unserer Einstellung arbeiten, wobei hier das vierte Viertel und die Charaktere unserer Mannschaft große Hoffnung machen, zum anderen müssen wir nun an den Details arbeiten, was sicher noch seine Zeit dauern wird, aber ich bin guter Dinge, dass wir auch das bewältigen werden.“

TSH: Kaiser 17, Imberi 15, Patton, Aumeier 5, P. Simon 4, DeMichael 12, Buniatian, Hüttel, Schüpferling 8, Dlugosch 5, Person 4.

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