Lonnerstadt will kräftig investieren

17.12.2018, 16:00 Uhr
Lonnerstadt will kräftig investieren

© Matthias Kronau

Was die Gemeinde im jeweils neuen Jahr so angeht, das bespricht Bürgermeister Stefan Himpel (Freie Wähler) stets auch mit dem Gemeinderat. "Das ist mir wichtig, denn wenn es kein Vertrauensverhältnis zum Gemeinderat gibt, dann ist es für mich als ehrenamtlicher Bürgermeister sehr schwer." Trotz sachlicher Meinungsverschiedenheiten in manchen Dingen, letztlich wollen alle doch an einem Strang ziehen.

Lonnerstadt will kräftig investieren

© Fotos: Kronau

Und so sind es in 2019 wohl vor allem drei Projekte, die die Gemeinde und der Gemeinderat aus Vertretern von FW, CSU-Bürgerblock und SPD-Wählergemeinschaft ins Visier nehmen.

Zunächst ist da der dreigruppige Kindergarten. Er steht auf kirchlichem Grund, die evangelische Gemeinde ist Betriebsträger. Für die ausreichende Zahl an Plätzen ist aber die Gemeinde zuständig, und daher wird der geplante Anbau und die folgende Generalsanierung mit Dachgeschossausbau eine Aufgabe der Kommune Lonnerstadt sein. "Das ist ein großer Brocken, aber wir sind in der Pflicht und machen das auch gerne."

Investitionsvolumen: rund 2,5 Millionen Euro, etwa die Hälfte davon wird der Freistaat tragen. Am Ende des Ausbaus werden fünf Gruppen (drei Kindergarten, zwei Krippen) Platz finden, später eventuell auch sechs. Zudem entstehen Räume für das Personal.

Die Kita-Erweiterung ist notwendig, weil Lonnerstadt durch die Baugebiete "Am Sportgelände" I und II zuletzt kräftig gewachsen ist. Und 2019 geht es auch mit den Planungen für Abschnitt III (40 Parzellen) weiter. "Im nächsten Jahr sollen die Grundstücksverhandlungen abgeschlossen sein", so Himpel. Die Erschließung wird dann an eine Erschließungsträgergesellschaft übergeben werden.

Seit langem im Gespräch ist auch das Gewerbegebiet "Am Edelgraben", das westlich von Lonnerstadt liegt, Geplant ist eine Bruttofläche von 8 Hektar, in zwei Abschnitte geteilt durch die Straße ERH 18 Richtung Vestenbergsgreuth. Für den näher zum Ort liegenden Abschnitt (Dreieck ERH 18/Fetzelhofener Straße/Hauptstraße) wird derzeit der Bebauungsplan erstellt. "Und wir hoffen und drängen auf den Beginn der Erschließungsmaßnahmen."

Neben diesen drei großen Projekten gibt es natürlich eine Reihe von weiteren Vorhaben. "Wir haben schlechte Straßen in Lonnerstadt", weiß Stefan Himpel. 150 000 Euro wird auch 2019 für deren Sanierung verwendet, welche Abschnitte genau, wird noch besprochen.

Wie überall: Handwerkermangel

Und dann gibt es natürlich noch die weitere Sanierung des Kleebauernhauses, in dem auch das Heimatmuseum untergebracht ist. Die Finanzierung ist zwar gesichert, doch es stockt ein wenig. Ein Grund: Handwerkermangel. Was das heißt, weiß der Gemeinderat: Als heuer die Fassadensanierung für 39 000 Euro ausgeschrieben wurde, meldete sich nur ein Betrieb. Er verlangte 180 000 Euro. "Vermutlich wollte der den Auftrag nicht, oder er hoffte auf das Glückslos", so Himpel. Also wird das Kleebauernhaus weiter Thema bleiben, es sind noch eine Reihe von Gewerken zu erledigen.

Die Gemeinde Lonnerstadt hat also einiges vor. "2019 wird ein arbeitsreiches Jahr", weiß auch die stellvertretende Bürgermeisterin Regina Bruckmann.

Kurze Infos:

Die Marktgemeinde Lonnerstadt hat knapp über 2000 Einwohner, zu ihr gehören die Ortsteile Ailsbach, Fetzelhofen und Mailach.

Im Gemeinderat sind mehrere Fraktionen vertreten. Fünf Ratssitze haben die Freien Wähler (sie stellen auch den Bürgermeister), vier Mandate hat die SPD-Wählergemeinschaft, zwei Gemeinderäte entsendet der CSU-Bürgerblock. Zudem ist ein Rat der Freien Wählergruppe Ailsbach vertreten sowie ein Gemeinderat aus Fetzelhofen.

Lonnerstadt weist einige Mittelstandsbetriebe sowie Handwerk auf. Die Ortsteile sind von der Landwirtschaft geprägt. Im Vorbericht zum Etatplan 2018 heißt es: "In Lonnerstadt ist in den letzten Jahren der Trend zur Wohnsitzgemeinde erkennbar."

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