Martini-Kerwa im Stadtrat: "Stelle mich vor meine Leute"

1.12.2017, 16:56 Uhr
Ein politisches Nachspiel hatte die verregnete und verschneite Martinikerwa jetzt im Stadtrat.

© Ralf Rödel Ein politisches Nachspiel hatte die verregnete und verschneite Martinikerwa jetzt im Stadtrat.

Bürgermeister German Hacker erklärte explizit: "Ich stelle mich vor meine Leute!". Bauamtsleiter Gerhard Merkel berichtete überdies, die Kritik, die Schütt sei zur Martini-Kerwa nicht geöffnet worden, habe auch die seit Jahren engagiert arbeitende Baufirma Raab getroffen. Gerd Lorenz, Leiter des Ordnungsamts, das die Martini-Kerwa mit Neustart seit 2011 organisiert, schilderte detailliert, welche Schwierigkeiten – Anschlüsse, Platzierungswünsche innerhalb der Türme – es birgt, wenn Kirchweihbuden platziert werden sollen. Die Martini-Kirchweih sei mit dem Neustart durch Händler und Buden außerdem vergrößert worden. Irgendwo müssten die Buden wohl stehen.

Wie berichtet hatten die CSU-Stadträte Bernhard Schwab, Kurt Zollhöfer und Walter Drebinger wegen Beschwerden einiger Geschäftsleute hinsichtlich der Martini-Kirchweih zu einem Pressegespräch geladen. Die fehlende Rückfrage beim Ordnungsamt, die Anklagen gegenüber dem – nicht zuständigen – Amt für Stadtmarketing waren im Gegenzug die Kritikpunkte des Bürgermeisters, der schloss: "Wir haben alle verloren, die Innenstadt hat verloren."

Der erste Schnee der Saison fiel auf den verkaufsoffenen Martini-Sonntag, die Kunden blieben weg. Eine unglückliche Platzierung der Buden und die Nicht-Öffnung der Schütt hielten einige Geschäftsleute für Ursachen. Bürgermeister Hacker führte aus, die Schütt-Sperrung war eigentlich bis zum 24. November datiert.

Wegen fehlender Markierung und aus Sicherheitsgründen konnte die Firma Raab in Absprache mit der Stadtverwaltung die Schütt auch nicht früher öffnen. Überdies: Auch voriges Jahr sei die Schütt bereits an der Martini-Kerwa gesperrt gewesen.

Ferner könnten alle Betroffenen den Lageplan für die Kirchweihbuden einsehen und mit den städtischen Mitarbeitern sprechen. Auch sei ein Platz buchbar, wenn eine Bude vor dem Schaufenster unerwünscht sei. Zum Vergleich sei ein Blick auf die Fürther Michaeliskirchweih mit dichtesten Budenstraßen interessant.

Gerhard Merkel erläuterte, die Firma Raab, die einzige, die zum Schütt-Umbau ein Angebot abgab, konnte den Asphaltierungstermin wegen der Maschinenbuchung nicht vorverlegen: "Es wäre gut, sich zu entschuldigen". Walter Drebinger rechtfertigte, "die Geschäftsleute kamen auf uns zu, es hat nicht funktioniert". Überdies hätten Bauarbeiter am Schütt-Kiosk gearbeitet. Dies sei eine andere Baukolonne, rückte Merkel zurecht, Planungen seien Monate vorher abgestimmt.

Georgios Halkias und Peter Simon (beide Bündnisgrüne) sahen nur "Individualinteressen" (Simon) am Werk, intern hätte man es lösen können. Simon: "Das ist Populismus, jede Lächerlichkeit wird ein Bürgerbegehren. So ein Witz, unglaublich!"

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