Massenhaft Attraktionen beim "hin&herzo"-Festival

HERZOGENAURACH - Axel Hacke, Live-Painting, Nessi Tausendschön, DJs, die Titanic Boygroup, Maschinenwesen, Mini-Kinos, spielfreudige Füße und so weiter und so fort: Das "hin & herzo"-Kulturfestival präsentiert vom 27. bis 30. September ein breitgefächertes Programm mitten in der Stadt.

Was ist das denn für ein Dresscode? Banker der Sparkasse laufen in T-Shirts herum. Zudem hängen sie sich bunte Plakate in die Schaufenster und laden zum Essen und Trinken ein. Selbst eine Kunst-Installation kann man in der Geschäftsstelle in der Hauptstraße betrachten. Zukunftsmusik, aber bald Wirklichkeit: Als Hauptsponsor von "hin & herzo" will die Sparkasse beim mehrtägigen Kulturspektakel nicht hintanstehen und macht ganz einfach mit: zu den Geschäftszeiten am 27. und 28. September.

Apropos Sponsoren: Ohne solche wäre ein solches, "von kulturaffinen Menschen ersonnenes" Festival gar nicht möglich, erklärt Bürgermeister German Hacker. Und also hat man sich neben der Sparkasse unter anderen die VR-Bank, Schaeffler und die Fachklinik ins Boot geholt, damit die Kosten "im sechsstelligen Bereich" gestemmt werden können. Die "Herzogenauracher Kulturtage" sind Geschichte, jetzt also "hin & herzo", die Festivaldauer von zweieinhalb Monaten auf dreieinhalb Tage "kurz und knackig" heruntergebrochen: Man wolle die Stadt am übernächsten Wochenende der Kultur übergeben, so Hacker. Ein Programmpaket wurde geschnürt mit "neuen Ideen und einem Motto des Umbruchs: Revolution." Revolutionär wird auf jeden Fall die "Bespielung" sein: Das Stadtzentrum mit Hauptstraße, Marktplatz und Schlosshof wird zur vor Veranstaltungen überbordenden Kulturmeile, dem sogenannten "Entdeckungsraum", inklusive eines achteckigen Kulturpavillons, in dem beispielsweise Kolumnist Axel Hacke (27. September), Kabarettistin Nessi Tausendschön (30. September), Gitarrist Stefan Grasse (29. September), Puppenspieler Stefan Kügel (28. September) sowie Kindertheater zu sehen und zu hören sein werden.

Der verkehrsfreie Entdeckungsraum bietet drei kleine Bühnen, Ausstellungen, zwei Mini-Kinos, Walking Acts und eine innovative Gastronomie. Hier Klänge, da Töne, dort Stimmen: Die Worte "Entdeckung" und "Revolution" sollen im Rahmen dieses umfangreichen Umsonst & Draußen-Programms keine leeren Versprechungen sein. Mal weht ein politisches Lied aus einem Hof, mal tönt eine Lese-Stimme herüber, mal lockt ein revolutionäres Spiel, mal unterhält eine zehnminütige Theatervorstellung, mal faszinieren Maschinenwesen, mal erfreut die "Altneihauser Feierwehrkapell’n". Wer mit offenen Augen und Ohren durch den Entdeckungsraum flaniert, wird außerdem einen Drachen vorfinden, szenische Beiträge von Schülern, Gitarren-Live-Musik, Ausstellungen und den "Segnungsroboter Bless U2". Was das ist? Selbst erfahren!

Eine Sekunde Augenblick

Die Jugend darf sich darüber hinaus in Streetart-Workshops beim Graffiti-Sprühen ausprobieren, und eine Auszeichnung gibt’s auch: Die Tänzerin Tina Essl erhält den "hin & herzo"-Projektpreis für ihre Tanzperformance "1 Sekunde Augenblick – Revolution gegen die Revolution", die sie natürlich auch präsentieren wird. Und wer den Abend abwartet, kann seine Stadt in ganz anderem Licht erstrahlen sehen: Eine ganz eigene Illumination wirft revolutionäre Farben an die Häuserwände. Kultur-amtschef Helmut Biehler ist überzeugt: "Die Besucher werden ihre Stadt ganz neu entdecken."

Als Veranstaltungsorte ebenfalls mit im Boot: Das Vereinshaus in der Hinteren Gasse 22, in dem sich die Titanic Boygroup (28. September) die Ehre gibt, und die Kirche St. Magdalena, in der Barbara Dennerlein Jazz auf der Kirchenorgel (29. September) und das Orchester Ventuno Beethoven-Werke zum Besten geben werden (30. September). Und weil all das hungrig und durstig macht, macht die ansässige Gastronomie mit und lässt Speisen "revolutionär anders" schmecken.

"Begleiten Sie das Programm kritisch", lautet der Wunsch Helmut Biehlers an die Besucher, "und sagen Sie uns, was Ihnen gefallen hat und was nicht." Denn im nächsten Jahr soll es ja weitergehen mit "hin & herzo", denn: "Herzogenaurach soll Kulturstadt werden."

Das Programm und weitere Informationen gibt es hier.