Melodien zwischen Himmel und Erde in St. Magdalena

29.9.2019, 13:57 Uhr
Melodien zwischen Himmel und Erde in St. Magdalena

© Foto: Hans von Draminski

Sie kommt aus dem Inneren der Sopranistin Cornelia Götz, die sich von der Illumination von Markus Stirn inspirieren und die Töne einfach aus sich heraus fließen lässt. "Seelengesang" nennt sich das Ganze. Und für diese Performance wird Cornelia Götz am Freitagabend mit dem "hin & herzo"-Projektpreis ausgezeichnet.

Melodien zwischen Himmel und Erde in St. Magdalena

© Foto: Hans von Draminski

Das Projekt habe Jury und Kulturausschuss überzeugt, "weil die Entstehung des Werks im Augenblick ein hohes Maß an Phantasie voraussetzt" – dem Motto des Festivals entsprechend, sagt Bürgermeister German Hacker bei der Preisverleihung. Jede Performance sei somit einmalig, nicht wiederholbar, überraschend und einzigartig.

Die national und international renommierte Sopranistin freut sich über den mit 1000 Euro dotierten Preis, kündigt aber vor dem Seelengesang an, das Preisgeld mit dem Lichtkünstler teilen zu wollen – "denn mir ist bewusst, wie wichtig das Thema Licht hier in der Kirche sein wird". Und so ist es auch.

In der dunklen Kirche herrscht meditative Stille, als Cornelia Götz anhebt zu singen. Sie bewegt sich langsam durch den Raum, dann verharrt sie wieder, den Blick immer auf das gerade illuminierte Detail gerichtet – der gekreuzigte Jesus, umhüllt von grünem Licht, die Orgel, die in Violett- und Blautönen erstrahlt, der Sternenhimmel, an dem changierende Lichter einen faszinierenden Sog entfalten. Vor allem in Verbindung mit dem fremdartig anmutenden, glockenreinen Gesang von Cornelia Götz. Das Publikum lauscht andächtig; so manch einer hat die Augen geschlossen. Und wer genug hat, geht einfach leise. Beseelt von Melodien zwischen Himmel und Erde.

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