Michael Duttle sorgt für spätes Happy-End der TSH

HERZOGENAURACH - Drei «Endspiele» standen gestern für die Landesligateams der TSH-Handballer auf dem Programm. B-Jugend und Damen (Berichte folgen) schafften die erhofften Siege, und auch das 26:26 der Herren gegen Spitzenreiter Rödelsee wurde frenetisch gefeiert.

Nach dem Weggang von Davor Petko nach Rothenburg und dem verletzungsbedingten Ausfall von André Neumann und Thomas Josnik fehlte ein kompletter Rückraum. Doch noch viel schmerzlicher wurde der «achte Mann» der Turnerschaft vermisst: Hallensprecher DJ Alf (Alfred Weiss) hatte Mitte der Woche einen Schlaganfall erlitten - nun bangt seine Handballer-Familie um ihren glühendsten Verehrer.

Rund 300 Fans hatten sich offenbar aber vorgenommen, ihren «Einpeitscher» auch ohne Elektronik gleichwertig zu ersetzen. Mit Trommeln und Stimmkraft verwandelten sie die Gymnasiumshalle vom Anpfiff weg in einen Hexenkessel - was die Mannschaft letztlich mit einem schönen Teilerfolg belohnte.

Schon im Hinspiel hatte die damals sonst recht erfolglose TSH dem ungefährdeten Tabellenführer sensationell den ersten Punkt der Saison abgeknüpft. Warum das wieder gelang und ob die Rödelseer seinen Jungs besonders gut lägen, wusste Spielertrainer Csaba Szücs auch nicht zu beantworten. Aber er war sehr zufrieden, weil die Mannschaft «sehr diszipliniert und mit großem Einsatz» gespielt hat und reklamierte einen deutlichen Aufwärtstrend des Teams, in dem er erneut als Spieler mitwirkte.

Szücs: «Das war wieder ein Schritt nach vorne. Die Jungs haben gesehen, dass sie auch gegen starke Gegner mithalten kann.» Das Ziel, doch noch den Sprung in die neue zweigleisige Landesliga zu schaffen, hält er inzwischen wieder für realistisch.

Genau sieht es ein Akteur, der gestern vom Trainer ein Sonderlob bekam: Torhüter Robert Ottlo, der 19 Würfe aus dem Feld und drei von vier Siebenmetern abwehrte. «Da hat sich mein Videostudium am Abend davor wohl gelohnt», meinte er lapidar. Er hielt seine Mannschaft - wie schon in Rödelsee - immer wieder im Spiel.

Von Beginn hatte zunächst die TSH geführt (8:4 lautete die höchste Führung), und trotz der Manndeckung gegen den gefährlichen Ingo Kundmüller hielt sie bis zur Halbzeit ein 15:13. Doch nach dem Seitenwechsel kam kurzzeitig Sand ins Getriebe, und nun waren fast ständig die Gäste mit einem Treffer im Vorteil. Aber drei Sekunden vor Schluss bescherte Michael Duttle mit seinem Treffer in Unterzahl den Herzogenaurachern doch noch ein Happy-End.

TSH: R. Ottlo; Möller, J. Josnik 3, R. Kares, Duttle 4, C. Hentschke 2, Kundmüller 9/1, P. Kares 5, Hirning, A. Ottlo 2, Szücs 1.