Missionswerk Zion: Vom Wohnwagen direkt in die Zeltkirche

28.5.2015, 15:55 Uhr
Missionswerk Zion: Vom Wohnwagen direkt in die Zeltkirche

© F.: Kronau

„Wir sind eine evangelische Freikirche mit insgesamt 16 Gemeinden in Deutschland“, erklärt Beppi Schopper. Der Fürther hat das Pfingsttreffen organisiert. Rund 350 Gläubige, vornehmlich Sinti aus ganz Deutschland, sind gekommen, um Gemeinschaft zu erleben und dabei christliches Leben zu feiern.

Dies geschieht in einer 500 Personen fassenden Zeltkirche bei morgendlichen Andachten, Bibelarbeit und Jugendbetreuung sowie insbesondere bei Lobpreis-Gottesdiensten am Abend. „Das ist ein wenig so wie bei amerikanischen Gospel-Gottesdiensten“, beschreibt es Beppi Schopper. Der Ablauf der rund zweistündigen Gottesdienste unterscheidet sich in der Tat sehr stark von den traditionellen Gottesdiensten der großen Kirchen: Die Reden und Ansprachen sind sehr emotional, die Gottesdienstbesucher antworten spontan, es wird viel gesungen und geklatscht.

Rund 60 000 Sinti leben in Deutschland, die allermeisten davon entgegen landläufiger Meinung sesshaft. Laut Beppi Schopper fühlen sich rund 5000 davon dem „Missionswerk Zion“ mit Hauptsitz in Saarlouis zugehörig. Das Treffen zu Pfingsten und eine Zusammenkunft im August sind alljährlich zentrale Treffpunkte der Gemeinden.

Die theologische Ausrichtung? „Wir haben die Bibel als Fundament, denn ein Haus braucht ein gutes Fundament.“ So sagt es Pastor Josef Wagner, der Leiter des Missionswerks Zion . Im selben Atemzug fügt er hinzu, dass es sich hier nicht um Fundamentalismus handelt. „Das Wort ist ja sehr in Misskredit geraten.“ Das Missionswerk fühlt sich „mit allen ernsthaften Christen“ verbunden, so Wagner.

Missionswerk Zion: Vom Wohnwagen direkt in die Zeltkirche

© F.: Kronau

Die Freikirche finanziert sich aus Spenden und aus dem biblischen „Zehnt“, wie Beppi Schuster erklärt. Die Gemeindemitglieder können ein Zehntel ihre Einnahmen den Gemeinden zur Verfügung stellen. „Aber das ist freiwillig, wer das nicht macht, ist genauso willkommen“, sagt der Manager des Treffens. Ausdrücklich bedankt er sich bei adidas und der Stadt, die durch ihre Mithilfe das Treffen ermöglicht haben.

Das Pfingsttreffen des Missionswerks Zion läuft noch bis 8. Juni. Die Freikirche wirbt nicht offensiv für ihre Gottesdienste, aber auf Nachfrage heißt es, dass jeder willkommen ist, diese Form der Lobpreis-Gottesdienste kennenzulernen. Das Kirchenzelt steht gleich am Eingang zum Missionscamp hinter dem adidas Outlet. Täglich finden die Gottesdienste bis einschließlich 7. Juni statt, und zwar ab 20 Uhr, am Sonntag um 18 Uhr.

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