Mit "Nemo" kehrt auch das Glück zum HEC zurück

16.2.2020, 21:05 Uhr
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© Thomas Hahn

Doch die Lechstädter präsentierten sich keineswegs wie ein "Karnevalsverein". Der Vorletzte der Verzahnungsrunde bot dem HEC einen harten Kampf. Dabei schienen die Höchstadter zwei Drittel lang alles so weit im Griff zu haben – nur verfiel man im Schlussdrittel wie schon beim 5:2 gegen Waldkraiburg am Freitag in eine altbekannte Lethargie, die sie fast noch die drei Punkte gekostet hätte. So jedoch gelang der vierte Sieg in Serie, der angesichts der gleichzeitigen Passauer Niederlage sogar die Hoffnung auf Platz zwei (und damit Heimrecht bis ins Halbfinale) am Leben erhält.

Dieser Umstand hatte den neuen Trainer Mikhail Nemirovsky schon da gefuchst, der sich darüber aufregte, dass "wir plötzlich unser Spiel aufgeben und etwas ganz anderes machen". Dies und die mangelnde Disziplin angesichts mehrerer unnötiger Strafzeiten wollte er als nächstes Thema auf die Tagesordnung setzen. Das Strafzeitenverhältnis in einem Auswärtsspiel (14 Minuten gegen Höchstadt, zwölf gegen die Riverkings) war akzeptabel, aber "Bruder Leichtfuß" im Schlussdrittel war wieder mit von der Partie.

Landsberg hatte nach drei Niederlagen in Folge ohnehin kein übersteigertes Selbstvertrauen und schon in der 4. Minute den nächsten Nackenschlag zu verkraften: Milan Kostourek, der in seinem siebten Spiel für die Alligators bereits seinen neunten Treffer erzielte (hinzu kommen ebenfalls neun Assists) sorgte für die erhoffte frühe Führung der Gäste.

Die Riverkings hielten vor allem mit Härte dagegen, der HEC ließ sich aber selten provozieren und brachte die knappe Führung relativ ungefährdet in die erste Pause.

Im zweiten Drittel wurde es deutlich turbulenter. Höchstadts Goalie bekam nun deutlich mehr Arbeit, in einer Unterzahlsituation musste der Pfosten für ihn retten. Doch als diese kritische Phase überstanden war, antworteten die Alligators im Stile einer Spitzenmannschaft: Bei zweimaliger eigener Überzahl schlug man jeweils zu; Anton Seewald und Vitalij Aab erhöhten auf 3:0.

Doch unmittelbar danach gönnten sich die Gäste ein kurzes Päuschen, das Trainer-Sohn Adriano Carciola mit dem 1:3 bestrafte. Drei Tore und zahlreiche Strafen prägten das Drittel, aber noch schien der HEC sicher auf der Siegerstraße zu sein.

Im Schlussdrittel gerieten die Alligators aber immer mehr unter Druck, müssen sich phasenweise mit nur drei Feldspielern der Landsberger Übermacht erwehren. Und die Hausherren haben knapp 2:30 Minuten vor Schluss sogar Erfolg mit der Maßnahme, ihren Torhüter vom Eis zu nehmen. Michael Fischer gelingt der Anschlusstreffer, doch trotz Dauerfeuer übersteht der HEC die letzten Minuten. Unter "Nemo" ist nicht nur verschüttet geglaubtes Können zurückgekehrt, sondern auch ein kleines bisschen Glück.

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