Mit Präzision durch scharfe Kurven

20.5.2019, 17:38 Uhr
Mit Präzision durch scharfe Kurven

© Foto: Max Danhauser

Die Sonne brannte vom Himmel, die Luft war frisch und doch etwas staubig, es roch nach Pferd und in der Ferne kam vor einem Aufenthaltszelt Musik aus den Lautsprecherboxen, die die Wild-West-Atmosphäre noch mehr befeuerte.

Aber mit Western hatte der Rest des Turnier nichts zu tun. Vielmehr konnten sich die Besucher auf feinsten Nachwuchs-Sport freuen, mit ersten "Gehversuchen" als Kutscher bis hin zu den rasantesten Fahrmanövern.

Mit Präzision durch scharfe Kurven

© Foto: Max Danhauser

Am Sonntag war auf den Wegen in der Flur nördlich von Röhrach einiges los: Zahlreiche Gespanne machten sich mit schnellen Hufen, präziser Fahrweise und dem Gespür für die richtigen Kommandos auf ihre Geländestrecken. Hatten auf den Wagen jeweils die Jugendlichen die Zügel in der Hand, so war doch immer ein erfahrener Beifahrer dabei, der mindestens 18 Jahre alt sein muss. Das ein oder andere Mal sorgte dieser durch eine ordentliche Gewichtsverlagerung auch für Stabilität in Kurven.

Zunächst ging es für die Gespanne auf eine drei Kilometer lange Aufwärmrunde durch das Gelände. Danach stand eine kurze Pause an. Dort untersuchte Tierärztin Tessa Fink unter anderem den Puls und das Maul der Pferde und hielt nach Verletzungen der Tiere Ausschau. Danach wurden dann jeweils die Geländestrecken mit den insgesamt drei Hindernissen mit einem jeweiligen Abstand von einem Kilometer absolviert, wie Turnierleiterin Silke Zenkel erklärte.

Dabei wurde jeweils die Zeit der Gespanne gemessen. Wurde eine bestimmte Richtzeit überschritten, gab es Strafpunkte.

Bereits am Samstag hatten die ersten beiden Teilprüfungen, das Dressur- und das Kegelfahren, angestanden. Aus den drei Disziplinen wurde dann ein Gesamtergebnis gebildet. Und das konnte sich bei den Nachwuchsfahrern durchaus sehen lassen, war es doch für einige der Teilnehmer das erste Turnier in ihrer noch jungen Kutscher-Karriere.

Insgesamt nahmen 14 Einspänner teil, die ersten sechs von ihnen platzierten sich für das Bundesnachwuchschampionat im Juli in München.

Die beiden Lokalmatadorinnen vom PSC Röhrach, Cornelia Scholz und Emelie Dotzler, stellten zwei der insgesamt drei Zweispänner. Cornelia Scholz war auch zur Kombinationsprüfung der Einspänner angetreten. Sie landete hier auf dem siebten Platz. Die Gewinnerin hieß Laura Hüsges aus Osterath, gefolgt von den beiden Leitzachtalern Leonhard Lechner und Lilli Möllmann, deren Verein in Hundham seinen Sitz hat.

Die zwölfjährige Emelie Dotzler, erst seit kurzem im Verein, betreibt ihr Hobby schon seit fünf Jahren und brennt derart für ihre Leidenschaft, dass sie sich bei KIKA Live meldete, um ihren Pferdesport vorstellen zu dürfen. Ein Kamerateam begleitete die Nachwuchsfahrerin am Sonntag bei ihren ersten Turnier mit dem Zweispänner. Zusammen mit ihren beiden Ponys Esther und Ella umkurvte sie die Hindernisse sicher. Für ihren Sport kommt sie aus Wendelstein nach Röhrach und mag vor allem, "dass man auch mal Gas geben kann". Bildergalerie auf www.nordbayern.de/herzogenaurach.

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