Mit sich selbst und der Aurachstadt im Reinen

25.10.2016, 16:25 Uhr
Mit sich selbst und der Aurachstadt im Reinen

© Foto: Holger Peter

„Wir haben niemanden eingeladen, außer die Familienmitglieder“, versichert der Herr des Hauses. Doch natürlich wissen viele im Städtla, dass die Langs ihren Ehrentag haben. Und auch acht Jahre nach seinem Ausscheiden aus dem Amt, das er von 1990 bis 2008 bekleidet hatte, ist er nicht vergessen.

Weder bei den Parteifreunden von der CSU (mit Fraktionschef Bernhard Schwab an der Spitze), noch bei den alten Weggefährten der katholischen Kirche (allen voran Stadtpfarrer Helmut Hetzel und der Frauenbund) und vielen Vertretern der örtlichen Vereine und Organisationen.

Und weil Ehefrau Helga als langjährige Vorsitzende des Hospizvereins (von 2003 bis 2015) ebenfalls in der Öffentlichkeit stand, kamen noch ein paar mehr Gäste hinzu, dazu Verwandte und private Freunde des Paares.

Nach dem „Tag der offenen Tür“ im eigenen Haus – am Abend spielte noch die Kapelle der Feuerwehr ein Ständchen – wird im Kreise der zum Teil weit entfernten Familie am Samstag im Gasthaus Schuh in Dondörflein noch einmal gefeiert. „Da sind wir oft und gerne zu Gast“, sagt Hans Lang. Einziger Unterschied zu einem normalen Wirtshausbesuch: Diesmal spielt dort die Stadtjugendkapelle auf.

Ansonsten gibt es aber keinen Prunk im Hause Lang. Häppchen, Kuchen und Sekt im Wohnzimmer – nicht anderes als bei Otto Normalbürger.

Und wie ein solcher betrachtet der Altbürgermeister, der sich „gesund und topfit“ fühlt, das Geschehen in der Stadt, deren Geschicke er 18 Jahre lang gelenkt hat. „Ich bin sehr zufrieden mit dem, was zurzeit in der Stadt passiert – mit den Menschen und den Firmen.“

Auch hat es ihn mit großer Freude erfüllt, wie man in Herzogenaurach mit dem Thema „Flüchtlinge“ umgegangen ist. Nicht mit Protesten wie andernorts, sondern mit einer Welle der Hilfsbereitschaft: „Ganz viele Helfer haben sich gefunden, die den Asylsuchenden die Integration leichter machen wollen. Vielleicht liegt es daran, dass die Herzogenauracher es seit dem Kriegsende gewohnt sind, immer wieder neue Menschen in ihre Gemeinschaft aufzunehmen. Rechtsradikale Auseinandersetzungen – zumindest in der Öffentlichkeit – haben wir seit den 90ern nicht mehr gehabt.“

Unter all den „Schwarzen“ bei den Gratulanten befand sich ein „Roter“. Für seinen Nachfolger Hacker hat Hans Lang ebenfalls ein Lob parat: „Der German macht das richtig gut – auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind.“

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